Bischof kritisiert indirekt Bewegung „Maria 2.0“

Genn warnt vor „Verzweckung der Gottesmutter“

Bischof Felix Genn aus Münster hat sich erstmals indirekt zur Initiative „Maria 2.0“ geäußert und eine „Verzweckung der Gottesmutter Maria“ und den Aufruf kritisiert, eine Woche keine Kirchen zu betreten.

 

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Bischof Felix Genn aus Münster hat vor einer „Verzweckung der Gottesmutter Maria“ gewarnt und damit indirekt Kritik an der Bewegung „Maria 2.0“ geübt, ohne diese namentlich zu nennen. In der Predigt beim Gottesdienst zum Familienfest des Bischöflichen Generalvikariates am 18. Mai im Paulusdom in Münster erklärte Genn, warum er zu den deutschen Bischöfen gehört, die sich bisher nicht zu den Aktionen von „Maria 2.0“ äußerten.

Fragen zur Rolle der Frauen in der Kirche, „die berechtigt sind“, seien „bei mir gut aufgehoben“, sagte der Bischof. Daher setze er sich innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz dafür ein, dass diese Fragen gut kanalisiert würden „in Gesprächsprozesse, an denen wir möglichst viele in der deutschen Kirche beteiligen“. Dies sei auch eine Aufgabe im Dienst an der Einheit der katholischen Kirche. Allerdings komme man an Grenzen bei denjenigen Themen, „die gesamtkirchlich verbunden sind“.

 

Bischof: Grenzen, wo das Heiligste berührt ist

 

Genn führte aus, hier müsse zwischen Emotion und Sachfragen differenziert werden. „Schließlich ist es eine Entscheidung, wie sinnvoll es ist, in Emotionen einzugreifen oder besser nicht, weil Öl ins Feuer zu gießen auch keine Hilfe ist.“ Allerdings gebe es Grenzen, „und zwar dort, wo das Heiligste berührt ist, zum Beispiel die Heilige Messe oder die Verzweckung der Gottesmutter Maria“, erklärte Genn. „Das ist für mich eine unüberschreitbare Grenze – und das will ich ganz offen und ehrlich sagen.“

Damit übte der Bischof indirekt Kritik daran, dass die Frauen der Initiative „Maria 2.0“ dazu aufgerufen hatte, eine Woche lang keine Kirche zu betreten. Die Initiative „Maria 2.0“ hatte ihren Ausgangspunkt in der Pfarrei Heilig Kreuz in Münster.

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