Monat der Weltmission wird am Sonntag in Münster eröffnet

Genn: Wir handeln verantwortungslos gegen Schöpfung und Klima

Der Monat der Weltmission 2019 wird am Sonntag mit einem weltkirchlichen Erntedankfest in Münster bundesweit eröffnet. Bischof Felix Genn prangerte im Vorfeld die Klimazerstörung an.

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Der Monat der Weltmission 2019 wird am Sonntag mit einem weltkirchlichen Erntedankfest in Münster bundesweit eröffnet. „Weltweite Solidarität mit den Ärmsten ist gerade heute angesichts der erschreckenden Wiederbelebung eines dumpfen Nationalismus in vielen Ländern umso wichtiger geworden“, sagte Bischof Felix Genn vor Journalisten in Münster. Er freute sich, dass die Katholische Landvolkbewegung (KLB) und die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) im Bistum Münster den Erntedankgottesdienst und das anschließende Fest auf dem Domplatz mitgestalten.

Genn prangerte Verantwortungslosigkeit gegenüber der Schöpfung, dem Klima, künftigen Generationen und den weltweit Ärmsten an. „Die Armen sind wieder einmal die ersten Opfer des Konsumverhaltens der Reichen, also auch von uns. Das ist eine neue Form von Unterdrückung und Ausbeutung“, kritisierte der Bischof.

 

KLB-Vorsitzende: Im Münsterland Folgen des Klimawandels

 

Jeder müsse sich fragen: Wie konsumiere ich? Kaufe ich nachhaltig ein? Wie reise ich und bewege mich fort? „Gott hat uns die Welt geschenkt und überlassen“, so Genn: „Es ist aber nur eine Welt.“ Auch das Bistum Münster müsse und werde noch intensivere Anstrengungen bei der Bewahrung der Schöpfung und beim Klimaschutz unternehmen.

KLB-Diözesanvorsitzende Margret Schemmer sagte, noch folge das Leben einer bäuerlichen Familie im Münsterland der Mission, das Leben in der Schöpfung, mit den Tieren und in den Familien aus der Kraft Gottes zu gestalten: „Das zweite Dürrejahr in Folge hat aber auch uns im Münsterland spürbar den Klimawandel vor Augen geführt.“ So könne es mit der Ausbeutung der Ressourcen nicht weitergehen.

 

KLJB-Vorsitzende: Ernte des Jahres nicht selbstverständlich

 

KLJB-Diözesanvorsitzende Theresa Mehring ergänzte, Erntedank bedeute, sich bewusst zu machen, dass die Ernte dieses Jahres nicht selbstverständlich sei: „Gerade uns ist es ein Anliegen, den jungen Menschen immer wieder deutlich zu machen, wie wichtig es ist, dankbar zu sein für das, was wir empfangen dürfen.“

Wie Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Missionswerks Missio (Aachen), erläuterte, steht Nordost-Indien im Mittelpunkt des Monats der Weltmission 2019. Die „junge Kirche dort mit ihren etwa zwei Millionen Katholiken“ verbinde „beispielhaft Seelsorge und kirchliche Sozialarbeit mit dem Einsatz für Frieden und Menschenrechte“.

 

Gast aus Nordost-Indien

 

In einem Gebiet mit instabilen politischen Verhältnissen, einer schwierigen wirtschaftlichen Lage und vielen kleinen gewalttätigen Konflikten, in dem mehr als 20 indigene Völker leben, komme der Versöhnungsarbeit der Kirche große Bedeutung zu, so Bingener. Thomas Menamparampil, emeritierter Erzbischof von Guwahati, informierte über diese Arbeit und dankte den deutschen Katholiken für ihre Unterstützung. – Der Monat der Weltmission endet am Weltmissionssonntag, diesmal dem 27. Oktober.

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