Erntedankgottesdienst im Dom mit KLJB und KLB

Genn zu Landwirten: Jesus wäre an Ihrer Seite

  • Beim Erntedankgottesdienst hob Bischof Felix Genn die Bedeutung der regionalen Landwirtschaft für die Bewahrung der Schöpfung hervor.
  • „Ich stehe hinter Ihnen und bin Ihnen dankbar“, sagte der Bischof in seiner Predigt.
  • Dass sich die Landwirtinnen und Landwirte auch politisch engagierten, lobte der Bischof ausdrücklich.

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Die Bedeutung der regionalen Landwirtschaft für die Versorgung der Menschen und die Bewahrung der Schöpfung hat Bischof Felix Genn betont. Er feierte einen Gottesdienst zum Erntedankfest im Dom in Münster laut Bischöflicher Pressestelle gemeinsam mit Bernd Hante, dem Diözesanpräses der Katholischen Landvolkbewegung (KLB), und 150 Mitgliedern von KLB und Katholischer Landjugendbewegung (KLJB).

„Was nährt den Zusammenhalt?“ lautete die Leitfrage des Gottesdienstes angesichts vieler Sorgen und Probleme – von Corona-Pandemie über Tierseuchen bis hin zu aktuellen Auseinandersetzungen um die Zukunft der Landwirtschaft..

 

Genn: Ich stehe hinter Ihnen und bin Ihnen dankbar

 

„Ich stehe hinter Ihnen und bin Ihnen dankbar“, sagte der Bischof in seiner Predigt. Denn er habe oft das Engagement der Frauen und Männer erleben dürfen, die sich etwa für einen Austausch  mit Naturschützern, mit Einzelhandel oder Bio-Läden einsetzten. Er erinnerte dabei auch an den Agrar-Dialog, ein einjähriges Gesprächs-Projekt von KLB, KLJB und dem Bistum Münster über die Entwicklungen in der Landwirtschaft.

Es füge sich gut, dass sich die Lesetexte des Sonntags mit Geschichten rund um die Landwirtschaft befassten: „Jesus wäre an Ihrer Seite, denn er war sensibel für die Nöte der Menschen wie Seuchen, Missernten oder Hungersnöte.“

 

Genn lobt vielfältiges Engagement der Verbände

 

Dass sich die Landwirtinnen und Landwirte auch politisch engagierten, lobte der Bischof ausdrücklich: „Danke, dass Sie die Finger in die Wunden der Landwirtschaft, aber auch der Gesellschaft – etwa gegen rechtsradikale Tendenzen – legen.“ Er als Bischof gebe selbst keine offiziellen Stellungnahmen zu Vorschriften, Verordnungen oder „Einengungen“ ab: „Ihre Verbände sind die Stimme der Kirche in Ihren Reihen.“ Besonders erkenne er an, dass die Landwirte den Blick über die eigenen Grenzen hinaus weiteten und sich in der Entwicklungspolitik, zum Beispiel in Brasilien, engagierten.

Besonderen Dank richtete der Bischof an die seelsorgliche Begleitung der Land-Familien bei Generations- und Beziehungskonflikten, im Falle von Suiziden und Trauerfällen oder beim Betroffensein durch Tierseuchen: „Da nenne ich als Beispiel etwa die wertvolle ländliche Familienhilfe.“ Für andere da zu sein, gerade in diesem so schwierigen Jahr, sei ein wichtiger Beitrag zum Frieden und zur Bewahrung der Schöpfung. „Nur Eltern und Landwirte erleben unmittelbar, dass Leben Gabe und Geschenk ist“, sagte der Bischof zum Ende seiner Predigt und erinnerte damit an das Staunen, die Achtsamkeit und den Dank an den Schöpfer.

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