Nach der Ablösung von der Spitze der Gaubenskongregation

Gerhard Ludwig Müller: Einladungen aus der ganzen Welt

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Zum ersten Mal seit seiner Ablösung an der Spitze der vatikanischen Glaubenskongregation hat Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller (69) sein früheres Bistum Regensburg besucht. Dabei sprach er über seine Zukunftspläne.

Am Sonntag hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller mit mehreren hundert Gläubigen unter freiem Himmel eine Wallfahrts-Festmesse im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg gefeiert. Vor Journalisten gab er anschließend Auskunft zu seinen Zukunftsplänen. „Ich kann mich vor Einladungen aus der ganzen Welt nicht retten“, sagte er.

 

Als Theologe „genug zu tun“

 

Es gebe Anfragen für Vorträge und Publikationen, außerdem sei er noch in mehreren Kongregationen vertreten und habe als Theologe genug zu tun, fügte Müller hinzu. Gleichzeitig machte er deutlich, dass es auch künftig nicht zu seinen Aufgaben gehöre, den Papst öffentlich zu kritisieren. Nach seiner Entpflichtung vor einem Monat hatte der Kurienkardinal zunächst den Stil, mit dem Franziskus dies getan habe, als inakzeptabel bezeichnet.

 

Glaube nicht im Widerspruch zum Wissen

 

In seiner Predigt erinnerte Müller daran, dass der christliche Glaube nicht im Widerspruch zum natürlichen Wissen stehe. „Durch den christlichen Glauben verlieren wir nichts, Gott schenkt sich den Menschen.“ Wer sich heute frage, wer Jesus Christus eigentlich sei, der komme zu der Antwort, dass er der wahre Retter und Befreier jedes Menschen sei.

Der Kardinal wird in diesem Jahr noch öfter ins Bistum Regensburg kommen. Am 26. November begeht er im Regensburger Dom den 15. Jahrestag seiner Bischofsweihe. Der frühere Münchner Dogmatikprofessor und Mainzer Diözesanpriester war von 2002 bis 2012 Bischof von Regensburg. Papst Benedikt XVI. holte ihn als Präfekt der Glaubenskongregation in den Vatikan. Ende Juni wurde er nach fünfjähriger Amtszeit durch seinen bisherigen Sekretär ersetzt, den spanischen Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer (73).

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