Benediktiner trauern um langjährigen Oberen

Gerlever Altabt Clemens Schmeing gestorben

Die Benediktinermönche der Abtei Gerleve bei Billerbeck trauern um ihren langjährigen Oberen. Altabt Clemens Schmeing starb am Sonntag Abend, einen Tag nach Vollendung seines 88. Lebensjahrs, in einem Krankenhaus in Nottuln (Kreis Coesfeld).

Anzeige

Die Benediktinermönche der Abtei Gerleve bei Billerbeck trauern um ihren langjährigen Oberen. Altabt Clemens Schmeing starb am Sonntag Abend, einen Tag nach Vollendung seines 88. Lebensjahrs, in einem Krankenhaus in Nottuln (Kreis Coesfeld). In seiner 28 Jahre dauernden Amtszeit war er auch über seine Gemeinschaft hinaus für viele Menschen, darunter zahlreiche Bischöfe, Priester und Ordensleute, ein wichtiger geistlicher Begleiter und hat sich im Bistum Münster und darüber hinaus als Exerzitien-Meister einen Namen gemacht.

Abt Clemens wurde am 28. April 1930 als Norbert Schmeing in Coesfeld geboren. 1951 trat er in die nahegelegene Abtei Gerleve ein, deren Gottesdienste er schon als Kind häufig mit seiner Mutter besucht habe, wie die Mönche im Nachruf schreiben. Der junge Benediktiner studierte Philosophie und Theologie in Gerleve und Rom, wo er im Fach Moraltheologie zum Dr. theol. promoviert wurde. Nach dem Studium wirkte er in Gerleve als Gastpater, Novizenmeister und als seelsorglicher Begleiter für zahlreiche ratsuchende Menschen.

 

Begleiter von Bischöfen und Jugendlichen

 

1971 wählten die Brüder von Gerleve Pater Clemens zum dritten Abt des Klosters. In seine Amtszeit fielen nach Auskunft der Gemeinschaft wesentliche Veränderungen in der Liturgie und im Konventsalltag als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils. Neben seiner Leitungsaufgabe als Abt war er in der Exerzitienseelsorge unter anderem für Ordensleute und Priester tätig. Vielen angehenden Diakonen, Priestern und Bischöfen hielt er vor ihrer Weihe geistliche Besinnungstage.

Auch der Kontakt zu jungen Menschen, nicht zuletzt in der Jugendbildungsstätte Haus St. Benedikt – sei ihm bis ins hohe Alter ein Herzensanliegen gewesen. Bekannt war Abt Clemens auch für seine Morgenandachten im Rundfunk.

 

Zurückgezogen, aber in lebendigem Kontakt

 

1999 trat er altersbedingt als Abt zurück und wirkte zunächst als Hausgeistlicher der Benediktinerinnen der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Als ihn sein Nach-Nachfolger Abt Laurentius Schlieker bat, wieder in sein heimatliches Kloster zurückzukehren, freute ihn dies sehr. Nach Auskunft seiner Brüder „führte er ein mehr und mehr zurückgezogenes Leben, pflegte aber durch umfangreiche Korrespondenz und Telefonate seelsorgliche und freundschaftliche Kontakte".

Das Requiem und die Beisetzung von Altabt Clemens finden am Samstag, 5. Mai, um 11.30 Uhr in der Abteikirche Gerleve statt. Die Benediktinerabtei ist das einzige männliche Benediktinerkloster im Bistum Münster.

Anzeige