Administrator schlägt Bitte der Gemeinschaft ab

Gerlever Pater will kein Abt von Maria Laach werden

2016 war Pater Andreas Werner aus der Abtei Gerleve zum vorübergehenden Leiter der Traditions-Abtei Maria Laach gewählt worden. 2019 wollten ihn die Brüder eigentlich zum Abt wählen. Doch der Münsterländer hat abgelehnt. Mit klaren Gründen.

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Der vorübergehende Leiter der Benediktinerabtei Maria Laach, Pater Andreas Werner, wird bei der anstehenden Abtwahl im Mai 2019 nicht antreten. „Die Gemeinschaft hat den Wunsch an mich herangetreten, als Abt zu kandidieren, doch ich habe das abgelehnt“, sagte der Prior Administrator im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Das liegt an meinem Alter von 67 Jahren und an den vielen Aufgaben, die in den nächsten Jahren anstehen: Das Hotel muss saniert und erweitert werden, in die Gaststätte müssen wir investieren.“

 

Gescheiterte Wahl 2014

 

Bei Pilgern und Touristen gleichermaßen beliebt: Das Benediktinerkloster Maria Laach am Laacher See. | Foto: Markus Nolte

Das bundesweit bekannte Kloster in der Eifelgemeinde Glees war im September 2014 in die Schlagzeilen geraten, als die Wiederwahl von Abt Benedikt Müntnich, seit 2002 Leiter der Benediktinerabtei, scheiterte. Zunächst führte Pater Albert Sieger kommissarisch als Prior Administrator.

Er gab das Amt im Mai 2016 auf, woraufhin Pater Andreas Werner aus der Abtei Gerleve bei Billerbeck (Kreis Coesfeld) für drei Jahre zum vorübergehenden Leiter bestimmt wurde. Seine Amtszeit endet im Mai 2019, sodass dann eine Abtwahl in Maria Laach stattfinden wird.

 

Spannungen seit Jahren

 

Pater Andreas WernerPater Andreas Werner leitet als Prior Administrator seit 2016 die Abtei Maria Laach. Er stammt aus dem Kloster Gerleve im Bistum Münster. | Foto: Christof Haverkamp

Pater Andreasbestätigte, dass es in der Gemeinschaft seit Jahren Spannungen gibt. „Die Tatsache, dass ich hier als benediktinischer Mitbruder aus einem anderen Kloster eingesetzt worden bin, signalisiert eigentlich schon eine Krisensituation.“ Um wieder eine brüderliche Gemeinschaft wachsen zu lassen, hätten die Mönche viel miteinander gesprochen. Werner betonte: „In Maria Laach habe ich eine Vereinzelung erlebt: Es gibt viele starke Individuen, die in ihren Bereichen arbeiten. Es geht aber darum, aus den vielen starken Ichs ein starkes Wir wachsen zu lassen.“

Der Prior Administrator begrüßte es, dass Altabt Müntnich nach drei Jahren in einem anderen Kloster Ende 2017 wieder nach Maria Laach zurückgekehrt ist. „Er nimmt sich sehr zurück. Für mich ist er eine große Hilfe, weil er die Gemeinschaft gut kennt“, so Werner. Die Ordensgemeinschaft habe ihre Differenzen mittlerweile überwunden. „Wir laborieren natürlich noch an diesen individualistischen Kräften, die an sich auch gut sind. Aber diese Dynamik nach außen muss einhergehen mit einer Dynamik nach innen.“