Neue CD: Künstler aus dem Bistum spielen an drei neuen Instrumenten

Gewaltige Orgelmusik aus Billerbeck, Goch und Vechta

Drei neue große Orgeln, drei Organisten und drei Regionen im Bistum Münster: Die jetzt erschienene CD in der Edition Kirche+Leben porträtiert neue Instrumente aus dem Billerbecker Dom, der Klosterkirche Vechta und St. Maria Magdalena Goch.

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Zwei Jubiläen treffen wirkungsvoll aufeinander: Zum 15-jährigen Bestehen der „edition Kirche+Leben“ ist die 20. CD der Reihe erschienen. Der Förderpreis des Dialogverlags floss diesmal in eine CD-Produktion, die drei bedeutende neue Orgeln aus verschiedenen Regionen des Bistums Münster porträtiert.

Woehl-Orgel, Klosterkirche Vechta. | Foto: Rainer BrüggehagenWoehl-Orgel, Klosterkirche Vechta. | Foto: Rainer Brüggehagen

Keine der drei „Königinnen der Instrumente“ gleicht der anderen: Die viermanualige, 2014 geweihte Fleiter-Orgel im Billerbecker Dom etwa ist eine imposante „Grande Dame“; sie orientiert sich klanglich an den großen symphonischen Orgeln des späten 19. Jahrhunderts. Demgegenüber ist die 2014 fertiggestellte Woehl-Orgel in der von Katholiken und Protestanten genutzten Klosterkirche Vechta mit ihren zwei Manualen und Pedal ein eher kleines, aber feines Instrument, das sich in seiner Disposition an eine spätbarocke, damals sehr berühmte Vorgänger-Orgel von Johann Gottlieb Müller anlehnt.

Die 2015 geweihte, dreimanualige Schleifladenorgel in Goch der Firma Seifert liegt größenmäßig zwischen den beiden anderen „Königinnen“ dieser CD und kann mit facettenreichen Flötenstimmen, großbechrigen Zungen, aber auch mit einer expressiven Schwellwirkung im Kirchenraum punkten.

Seifert-Orgel, St. Maria Magadalena Goch. | Foto: Orgelbau SeifertSeifert-Orgel, St. Maria Magadalena Goch. | Foto: Orgelbau Seifert

Die schönste Orgel indes kann nur dann bezaubern, wenn sie zugleich feinfühlig und virtuos  zum Leben erweckt wird. Mit den beiden Regionalkantoren Stefan Decker und Thorsten Maus sowie mit dem Domkantor und -organisten Lukas Maschke ist dies optimal gelungen. Als inhaltlich orientierender „Leuchtturm“ dient das Jahr der Barmherzigkeit. So erklärt sich der CD-Titel „Misericordia“, so erklärt sich auch die Bandbreite deutscher, englischer und französischer Orgelliteratur, die hier zu hören ist. Ob Max Reger, Marcel Dupré, Olivier Latry oder Herbert Howells: Die Dimension der Barmherzigkeit Gottes scheint überall auf.

 

Kreativ improvisiert

 

Damit nicht genug: Die Interpreten improvisieren auch über bekannte Bibelstellen zu diesem Thema. Hier entstehen kreativ gestaltete, dramatische musikalische Geschichten, die den Hörer in Bann ziehen.

Misericordia
Orgeln im Bistum Münster
3933144CD20E     9,90 €
Dialogverlag Münster
Bestellung: www.dialogversand.de

Das aufwändig gestaltete Booklet liefert hierzu und zur gespielten Orgelliteratur Erklärungen, sodass man der Musik gezielt folgen kann. Auch zu den vielseitig vorgestellten Orgeln finden sich detaillierte Informationen mit reicher Bebilderung.

In seinem Geleitwort zur CD schreibt Clemens Lübbers, Präses des Diözesan-Cäcilienverbandes Münster: „Orgelmusik spendet Trost. Johannes Tinctoris hat das einmal so ausgedrückt: Die Musik vertreibt die Traurigkeit und löst die Härte des Herzens ... Die CD ›Misericordia‹ möchte dazu ein Beitrag sein.“

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