Warnung vor Eingriffen in innerkirchliche Pressefreiheit

GKP-Chef Joachim Frank: Kirchliche Medien brauchen alle Freiheiten

  • Vor Angriffen auf die innerkirchliche Pressefreiheit warnt der Vorsitzende der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP), Joachim Frank.
  • Wenn Kirchenleute eine Finanzierung kirchlicher Medien infrage stellten, weil sie sich an bestimmten Inhalten stießen, dann sei das „ein Angriff auf die Freiheit der Berichterstattung“.
  • Kirchliche Medien wären „am Ende, wenn sie lediglich Sprachrohr der Hierarchie wären oder zur Hofberichterstattung eingesetzt würden“.

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Vor Angriffen auf die innerkirchliche Pressefreiheit warnt der Vorsitzende der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP), Joachim Frank. Wenn etwa führende Kirchenleute eine weitere Finanzierung kirchlicher Medien infrage stellten, weil sie sich an bestimmten Inhalten stießen, „dann ist diese unverhohlene Drohung mit dem Dreh am Geldhahn aus meiner Sicht ein Angriff auf die Freiheit der Berichterstattung“, sagte er dem Internetportal „feinschwarz.net“.

Am heutigen Internationalen Tag der Pressefreiheit rief Frank die Kirche auf, auch kirchlichen Medien alle Freiheiten zu lassen: „In einer pluralen Medienlandschaft wären kirchliche Medien am Ende, wenn sie lediglich Sprachrohr der Hierarchie wären oder zur Hofberichterstattung eingesetzt würden. Als katholische Prawda hätte sich die Glaubwürdigkeit eines kirchlichen Mediums erledigt.“

Immer mehr tätliche Angriffe auf Journalisten

Der Direktor der katholischen Journalistenschule ifp (Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses), Bernhard Remmers, äußerte sich im Kölner „Domradio“ besorgt über eine wachsende Anzahl von Angriffen auf Medienvertreter: „Da bekommen die Journalistinnen und Journalisten es ab, dass unsere Gesellschaft in bestimmten Bereichen härter und aggressiver miteinander umgeht.“

Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ teilt zum „Tag der Pressefreiheit“ mit, sie habe mit 103 physischen Angriffen auf Journalistinnen und Journalisten den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen in Deutschland 2015 dokumentiert. Im Vorjahr seien 80, im Jahr davor 65 Angriffe verzeichnet worden.

Angriffe vor allem von rechts

87 Fälle aus dem vergangenen Jahr seien in verschwörungsideologischen, antisemitischen und extrem rechten Kontexten verübt worden. Versammlungen blieben in Deutschland die gefährlichsten Orte für Medienschaffende. Besonders viele Angriffe zählte die Organisation in Sachsen (24), Berlin (17) und Thüringen (13).

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