Michael van Meerbeck sieht Stimme der Laien geschwächt

Gremien-Fusion – was die Laien im Kreisdekanat Wesel ärgert

  • Im Bistum Münster können auf Ebene der Kreisdekanate zwei Gremien fusionieren.
  • Das soll auch im Kreisdekanat Wesel geschehen.
  • Allerdings übt Michael van Meerbeck, Vorsitzender des Kreiskomitees der Katholiken, Kritik an der Bistumsleitung.

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Im Kreisdekanat Wesel stößt die Fusion zweier Gremien nicht nur auf Zustimmung. Auch in Wesel besteht die Möglichkeit, dass die Kreisdekanatsversammlung – Teil der „verfassten“ Kirche mit Priestern und Hauptamtlichen – und das Kreiskomitee der Katholiken – Vertretung der Verbände – zusammengehen.

Michael van Meerbeck, Vorsitzender des Kreiskomitees im Kreisdekanat Wesel, erkennt den Vorteil, die Zahl der Gremien und Sitzungen für Ehrenamtliche zu reduzieren, an. Er sieht aber die Stimme der Laien geschwächt – und er kritisiert, wie die Fusion vorbereitet worden ist.

Kritik am Ablauf

„Die Beobachtung, dass weniger Menschen die kirchlichen Strukturen ausfüllen, ist ja richtig. Und sicher, wir müssen etwas gegen den Schwund engagierter Laien in der Kirche tun. Aber gebe ich mein Ziel der Demokratisierung der Kirche mit der Fusionsentscheidung nicht vorzeitig auf“, sagt er.

Van Meerbeck kritisiert vor allem den Prozessweg: „Warum haben die Vorstände des Kreiskomitees nichts von dem Vorhaben gewusst? Warum wurden wir nicht in die Überlegungen frühzeitig einbezogen?“ Er sagt, es wäre besser gewesen, wenn die Betroffenen – also die Ehrenamtlichen – sich Gedanken hätten machen können und nicht Angestellte des Bistums.

„Wir hätten mitdenken sollen“

Michael van Meerbeck. | Foto: Jürgen Kappel
Michael van Meerbeck. | Foto: Jürgen Kappel

Als Vorsitzender des Kreiskomitees habe er erst von den Fusions-Plänen erfahren, als ein Arbeitskreis des Bistums bereits einen Vorschlag ins Gespräch brachte. „Über die Kreisebene hinweg ist über das Schicksal dieser Ebene beraten worden“, bemängelt er.

Natürlich sei die angedachte Lösung möglich: „Aber wir hätten von Anfang an mitdenken sollen.“ Van Meerbeck fordert in Zukunft mehr Wertschätzung den ehrenamtlichen Vertretern gegenüber. Das habe er auch Generalvikar Klaus Winterkamp geschrieben.

Fusionen größtenteils bereits beschlossen

In fast allen Kreisdekanaten im nordrhein-westfälischen Bistumsteil haben die jeweilige Kreisdekanatsversammlung und das Kreiskomitee der Katholiken derweil für das neu erarbeitete Statut gestimmt, zum Beispiel in Kleve. „Damit lösen sich die bisherigen Gremien auf und am 28. April findet um 19.30 Uhr die erste Kreisdekanatskonferenz im Priesterhaus Kevelaer statt“, sagt der Klever Kreisdekanatsgeschäftsführer Patrick de Vries.

Etwas anders läuft es in Wesel. „Hier wird auch der Weg zum neuen Gremium eingeschlagen“, sagt de Vries. Allerdings hätten der Hauptausschuss des Kreisdekanats und die Vorstandsmitglieder des Kreiskomitees der Katholiken entschieden, die Kreisdekanatsversammlung und das Kreiskomitee zu einer gemeinsamen Vollversammlung einzuladen: „Hier soll das neue Statut beschlossen werden.“ Gleich im Anschluss würden dann die Vorstandswahlen stattfinden. Die Versammlung sei für den 3. Mai geplant.

Mit der Fusion gibt es in Zukunft ein Gremium und einen Vorstand, „verfasste Kirche“ und Ehrenamtler des Kreiskomitees werden zusammengeführt. Ein gangbarer Weg, meint Michael van Meerbeck. Er wird trotz aller Kritik an der Kommunikation des Bistums diesen Weg empfehlen.

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