KARDINALS-VERSAMMLUNG

Größtes Konklave aller Zeiten wählt Franziskus-Nachfolger

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120 Papstwähler sieht das katholische Kirchenrecht vor, 135 sind allerdings unter 80 Jahren. Die Kardinäle haben entschieden, wer dabei sein darf.

Von KNA

 

Die katholische Kirche steht vor dem größten Konklave aller Zeiten. 135 Kardinäle, also alle unter 80 Jahren, sind wahlberechtigt, wenn am 7. Mai die Wahl eines neuen Papstes beginnt. Wie der Vatikan mitteilt, hat das Kardinalskollegium verbindlich eine bisher strittige Frage geklärt.

Das Kollegium ist bis zur Wahl eines neuen Papstes die höchste Instanz der katholischen Kirche und musste entscheiden, welche Auswirkung es hat, dass Papst Franziskus mehr wahlberechtigte Kardinäle ernannt hat als nach Kirchenrecht vorgesehen. Johannes Paul II. hatte 1996 die Obergrenze per Gesetz auf 120 Papstwähler festgelegt.

Zwei Krankmeldungen bisher

Von den 135 Wahlberechtigten wählen nur jene nicht mit, die sich mit ärztlicher Bescheinigung abgemeldet haben. Dies sind bisher zwei, so dass es voraussichtlich 133 Wähler gibt. Bleibt es dabei, muss ein Kandidat mindestens 89 Stimmen auf sich vereinen, um Papst zu werden. Die "Sperrminorität" zur Verhinderung eines Kandidaten liegt somit bei 45 Stimmen.

Zur Begründung seiner Entscheidung teilt das Kardinalskollegium mit: "In Ausübung seiner höchsten Gewalt hat Papst Franziskus eine Dispens von dieser rechtlichen Vorschrift verfügt (...), wodurch jene Kardinäle, die über die festgelegte Höchstzahl hinaus ernannt wurden, das Recht erworben haben, den Römischen Pontifex zu wählen."

Entscheidung zu entmachtetem Kardinal

Zugleich klärte das Kollegium abschließend, ob ein von Franziskus 2020 entmachteter Kardinal an der Wahl teilnimmt. Es habe "zur Kenntnis genommen, dass Kardinal Giovanni Angelo Becciu mit Blick auf das Wohl der Kirche und die Ungestörtheit des Konklaves seine Entscheidung mitgeteilt hat, nicht daran teilzunehmen".

Die Versammlung bringe "Wertschätzung" für den Rückzug zum Ausdruck und hoffe, dass die zuständigen Justizorgane die Fakten im Fall Becciu endgültig klären. Er war 2023 vom Vatikangericht in erster Instanz wegen Betrugs und Unterschlagung zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden, hatte aber seine Unschuld betont und Berufung eingelegt.

Alle Informationen zur Papstwahl finden Sie in unserem Konklave-Ticker.

 

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