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In Padeborns Diözesanmuseum ist die große kulturhistorische Ausstellung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ eröffnet worden. Sie zeigt mit Werken aus internationalen Museen die Erfolgsgeschichte niederländischer Kunst des 17. Jahrhunderts.
Mit einem Festakt im Dom hat der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker am Freitagabend die große kunst- und kulturhistorische Ausstellung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ eröffnet. Unter den geladenen Gästen waren auch Vertreter des Königreichs Belgien und der Regierung Flanderns.
Die Eröffnung, die bereits Ende Mai starten sollte, sei bewusst auf den Namenstag des Bistumspatrons, des heiligen Liborius, verschoben worden, um in diesen schwierigen Zeiten, in denen auch das traditionelle weltliche Paderborner Liborifest nicht stattfinden kann, „zumindest im Medium Kunst ein Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht“ zu setzen, so Erzbischof Becker.
Padeborner Dom digital rekonstruiert
Einer der Höhepunkte des Abends war eine digitale Rekonstruktion des Paderborner Domes zur Barockzeit, die von Museumsdirektor Christoph Stiegemann erläutert wurde. Die im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstörte barocke Ausstattung des Doms, die im 17. Jahrhundert von Antwerpener Künstlern aus dem Rubens-Umfeld geschaffen worden war, wurde an diesem Abend - 75 Jahre nach Kriegsende - erstmals wieder erlebbar.
„Mit der Ausstellung gedenken wir zugleich der Verheerungen des Zweiten Weltkriegs, der unendliches Leid und Zerstörung über die Welt gebracht hat“, sagte Becker. Nicht zuletzt im Gedenken an das Kriegsende sei für das diesjährige Liborifest das Motto „Et in terra pax“ (Frieden auf Erden) gewählt worden. „Wir sind gefordert, unsere Stimme zu erheben, klare Kante zu zeigen und für Frieden, Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit in Europa einzutreten.“
Werke aus weltweit renommierten Museen
Die Ausstellung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ ist ab dem heutigen Samstag bis zum 25. Oktober 2020 geöffnet. Sie zeichnet, ausgehend von der prachtvollen Neuausstattung des Paderborner Doms mit Altargemälden und Skulpturen durch Antwerpener Künstler aus dem direkten Rubensumfeld, die Verbreitungs- und Erfolgsgeschichte der Kunst der südlichen Niederlande des 17. Jahrhunderts in Nordeuropa nach. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen aus internationalen Museen und Sammlungen, darunter das Rijksmuseum Amsterdam, das Victoria and Albert Museum in London oder das San Francisco Museum of Modern Art.
Eine eigene Ausstellungsabteilung widmet sich barocken Tendenzen in der Gegenwartskunst. Künstler wie Gerhard Richter, Tony Cragg oder Hans Op de Beeck stehen hier mit ausgewählten Arbeiten im Mittelpunkt. 3D-Rekonstruktionen, Animationen und Multimedia-Stationen geben vertiefende Einblicke in die faszinierende Zeit des Barock.
Mehr Informationen zur Ausstellung finden Sie hier: www.diozesanmuseum-paderborn.de/die-rubens-ausstellung