Mehrere Veranstaltungen zum „Tag der Diakonin“ im Bistum

Grütters und Thierse für katholische Diakoninnen

Zum „Tag der Diakonin“ am Samstag haben sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) für eine Einführung von Diakoninnen in der katholischen Kirche ausgesprochen.

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Zum „Tag der Diakonin“ am Samstag hat sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) für eine Einführung von Diakoninnen in der katholischen Kirche ausgesprochen. Die Kirche könne es sich „gar nicht mehr erlauben, aufgrund überkommener Glaubenssätze die Hälfte ihrer Mitglieder auszuschließen und somit auf viele Begabungen und Charismen zu verzichten“, erklärte Grütters. Eine gleichwertige und respektvolle Einbeziehung der Frauen sei nicht nur klug, sondern auch eine Frage der Gerechtigkeit, so Grütters in einer vom Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) veröffentlichten Stellungnahme.

Auch der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) betonte: „Die Dominanz des Klerus mag das verdecken oder verdrängen: Die Zukunft unserer Kirche sind die Frauen!“ Vor allem wegen ihrer Kraft und Spiritualität müssten sie endlich zum Diakonat zugelassen werden.

 

Papst entfachte Diakoninnen-Diskussion

 

Der „Tag der Diakonin“ wird seit 1997 jeweils am 29. April, dem Gedenktag der zur „Kirchenlehrerin“ erhobenen heiligen Katharina von Siena (1347-1380) bundesweit begangen. Veranstalter sind außer dem KDFB auch die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und ein „Netzwerk Diakonat der Frau“.

In der katholischen Kirche ist der Frauendiakonat erneut Debattenthema. Zur Untersuchung frühkirchlicher Vorformen berief Papst Franziskus im vergangenen Jahr eine wissenschaftliche Kommission. Dies wurde teilweise so verstanden, als sei damit die Prüfung einer möglichen Zulassung von Frauen zum Diakonenamt verbunden, das in der katholischen Kirche Männern vorbehalten ist. Franziskus wandte sich jedoch gegen solche Deutungen. Er betonte, die Kommission solle nur die Rolle der Diakoninnen in der frühen Kirche untersuchen.

 

Gottesdienst in der Petrikirche

 

Das durch Weihe übertragene katholische Diakonenamt ist eines der ältesten der Kirche. Diakone dürfen taufen, verheiraten, beerdigen und predigen, aber nicht die Messfeier leiten oder Beichte hören. Lange Zeit galt das Amt als Vorstufe zur Priesterweihe, seit 1968 können aber auch verheiratete Männer zu „Ständigen Diakonen“ geweiht werden.

Zum „Tag der Diakonin“ lädt der Diözesanverband des KDFB am Samstag um 10 Uhr zum Gottesdienst in die Petrikirche in Münster ein. Mehrere KFD-Gruppen laden ebenfalls zu unterschiedlichen Veranstaltungen anlässlich des „Tags der Diakonin“ ein:

  • Freitag, 28.04.2017, 18.30 Uhr - Kevelaer, Clemenskapelle - Gottesdienst und Begegnung

  • Dienstag, 02.05.2017, 18.00 Uhr - Coesfeld, Paradies in der Jakobi-Kirche - Gesprächskreis mit anschließendem Wortgottesdienst

  • Donnerstag, 04.05.2017, 17.00 Uhr - Rheinberg, Pfarrheim St. Anna - Wortgottesdienst und Begegnung

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