Kollekte im Bistum Münster an diesem Wochenende

Gundula Gause: „Es gibt viele gute Nachrichten aus Afrika“

Beim Afrika-Sonntag am 14. und 15. Januar spenden die Katholiken im Bistum Münster für das Hilfswerk Missio. Die ZDF-Moderatorin Gundula Gause ist Schirmherrin der Aktion. Sie wirbt für einen differenzierten Blick auf Afrika.

Anzeige

Afrika ist ein Kontinent der Widersprüche: Viele Länder stehen für Krisen, Flucht, Vertreibung. Viele Menschen zeigen aber auch Stärke und sind bereit zu Aufbruch und Erneuerung. „Es gibt viele gute Nachrichten aus Afrika“, sagt Gundula Gause, Schirmherrin des Afrika-Sonntags. Die ZDF-Moderatorin hat den Kontinent im Auftrag des Hilfswerks Missio mehrmals besucht.

Tatsächlich leben heute weniger hungernde Menschen in Afrika. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Aids-Virus sinkt ebenfalls. „Hier zeigt die Missio-Aufklärungsarbeit Erfolg“, ist sich Gause sicher.

 

Missio leistet keine Entwicklungshilfe

 

Dabei gehören Entwicklungshilfe-Projekte nicht zum Auftrag des kirchlichen Missionswerks. „Wir bilden kirchliche Mitarbeiter in Afrika aus, die später als einen Aspekt ihrer Arbeit immer auch die Entwicklungshilfe im Blick haben“, sagt Missio-Sprecher Johannes Seibel zu „Kirche+Leben“.

Manche Kirchen-Mitarbeiter seien in Megastädten in den Slums tätig, andere versorgten verstreute Gemeinden über große Distanzen. Viele Gläubige sähen einen Priester nur zweimal im Jahr. Deshalb werde auch die Seelsorgearbeit von Laien flächendeckend gefördert. „Priester begleiten zudem das sozialpastorale Engagement verschiedener kirchlicher Akteure in der Arbeit mit Binnenflüchtlingen.“

 

Zahl der Katholiken in Afrika beinahe verdreifacht

 

Auch deshalb nennt Gundula Gause Afrika einen „Hoffnungskontinent für den christlichen Glauben“. Die Zahl der Katholiken dort stieg in 25 Jahren von 88 auf heute 240 Millionen.

Gause und Seibel werten die jährliche Kollekte am Afrika-Sonntag als einzigartige Solidaritätsaktion der Kirche weltweit mit den Menschen auf dem Kontinent. „Die Partnerschaft auf Augenhöhe ist das Wichtigste“, sagt die Fernsehmoderatorin. Viele Menschen vor Ort engagierten sich tatkräftig aus ihrem Glauben heraus. Daher sei es gut, dass Missio über Projektpartner, Priester und Ordensleute die Engagierten begleite, berate und ausbilde.

Gause sieht in dieser Hilfe zudem einen Weg, um Fluchtbewegungen zu verhindern. „Ohne gute Voraussetzungen haben Menschen keine Bleibeperspektive“, betont auch Missio-Sprecher Seibel. Das Wirken der Kirche in Afrika stärke das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl und bekämpfe Gründe, innerhalb des Kontinents oder nach Europa zu fliehen.

Anzeige