SKM Warendorf ist auf der Suche nach Wohnraum

Häusliche Gewalt: Erste Schutzwohnung für Männer in Westfalen entsteht

  • Die erste Gewaltschutzwohnung für Männer in Westfalen entsteht in Warendorf.
  • Dort soll eine vollmöblierte Wohnung mit zwei Plätzen entstehen.
  • Die Betreuung übernimmt der katholische Sozialverband SKM Warendorf.

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Mit zwei Plätzen in der ersten Gewaltschutzwohnung für Männer in Westfalen schließt der katholische Sozialverband SKM Warendorf eine Lücke im Großraum Münster. Landesweit wächst die Zahl damit auf 14. Geschäftsführer Thorsten Rahner hofft, in Kürze Wohnraum für zwei weitere Plätze für den „Freiraum“ zu finden, heißt es in einer Pressemitteilung. Bedarf sieht er durchaus: „Immer noch ist weitgehend unbekannt, dass Männer Opfer häuslicher Gewalt werden können.“ In der polizeilichen Statistik seien sie tatsächlich mit einem Anteil von 30 Prozent verzeichnet.

Angesichts dieser Größenordnung hält Rahner es für wichtig, den betroffenen Männern ein Hilfsangebot machen zu können. Maximal drei Monate können sie die vollmöblierte Wohnung nutzen. In dieser Zeit gelte es, nicht nur Schutz zu bieten, sondern auch die psychosoziale Lage zu stabilisieren und „gemeinsam mit den Männern eine Perspektive für die Zeit nach der Zeit im Schutzraum zu entwickeln“, erklärt Marc Brunsmann, Mitarbeiter im „Freiraum“. Auch danach steht der SKM für weitere Hilfe bereit im Netzwerk der Männerberatungsstellen.

Land NRW fördert Projekt „Freiraum“

Informationen für betroffene Männer sind online und echte-männer-reden.de zu finden.

Die ersten Schutzwohnungen in NRW für Männer haben laut Mitteilung der SKM Düsseldorf und der SKM Köln im Juni 2020 eingerichtet. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt mit 540.000 Euro. Ministerin Ina Scharrenbach freut sich, dass jetzt die Lücke im nördlichen Landesteil geschlossen werden kann. Die geplante Erweiterung in Warendorf scheitert aktuell noch am schwierigen Wohnungsmarkt. SKM-Geschäftsführer Thorsten Rahner hofft aber, bald fündig zu werden.

Ausgehend von einem ersten Beratungsangebot des SKM Münster hat die Caritas in der Diözese Münster das Netzwerk der Gewaltberatung kontinuierlich erweitert. Angeboten wird die Hilfe inzwischen in Bocholt, Hamm, Herten, Ibbenbüren, Warendorf und weiterhin von der Caritas Münster.

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