Kirchen in Drensteinfurt veröffentlichen Heft mit Anregungen für das Weihnachtsfest in Corona-Zeiten

Heiligabend-Gottesdienst daheim – Material zum Download

  • Die St.-Regina-Pfarrgemeinde in Drensteinfurt bietet zum Weihnachtsfest in Corona-Zeiten eine Alternative zum Besuch der Gottesdienste an.
  • Ein Team aus dem Pfarreirat und weiteren Ehrenamtlichen aus der katholischen und evangelischen Gemeinde produzierten das Heft „Fürchtet euch nicht – Jesus ist geboren“.
  • Textangebote, Liedideen und Gestaltungsmöglichkeiten sollen helfen, einen atmosphärischen Gottesdienst daheim oder im Freien zu feiern.

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Es ist einer von vielen Bausteinen, mit denen sich die Pfarrgemeinde St. Regina in Drensteinfurt auf das Weihnachtsfest in ungewissen Corona-Zeiten vorbereitet. Mit dem Heft „Fürchtet euch nicht – Jesus ist geboren“ hat ein Team aus dem Pfarreirat und weiteren Ehrenamtlichen aus der katholischen und evangelischen Gemeinde die Möglichkeit geschaffen, „Heilig Abend zuhause“ zu feiern, wie es im Untertitel heißt. Denn trotz Erweiterung der Gottesdienstangebote an den Feiertagen wird es durch die Corona-Einschränkungen bei weitem nicht ausreichend Plätze geben, um die Teilnehmerzahlen vergangener Jahre abzudecken.

„Es wird zudem auch viele Menschen geben, die aus Sorge vor Ansteckung nicht in die Kirchen kommen wollen“, sagt Mechthild Döbbe. So oder so – Alternativen sind gefragt. Das sah auch der Pfarreirat bereits vor Wochen so, als sich eine Gruppe mit der Pastoralreferentin zusammenfand, um Ersatzangebote zu planen. Von Beginn an war klar, dass es sich bei dem Angebot um einen Gottesdienst handeln müsse, sagt sie: „Alles andere können andere Anbieter als die Kirchen genauso gut.“

 

Aus vielen Ideen kann gewählt werden

 

Nach der ersten Sammlung von Ideen wurde deutlich, dass dieser Gottesdienst keinen starren Ablauf haben darf, sondern eine Art Modul-System entwickelt werden musste, aus dem für unterschiedliche Situationen und Gruppenzusammenstellungen Material zusammengestellt werden kann. Herausgekommen sind 32 Seiten, mit denen Nachbarn, Familien, Einzelpersonen oder Wohngruppen ihren persönlichen Weihnachtsgottesdienst gestalten können – im Wohnzimmer, in der Küche, im Flur oder im Freien. Das Heft gibt gleich zu Beginn Anregungen für Zeitpunkte, Kulissen und Atmosphäre. „Nach dem, Kaffeetrinken oder einem gemeinsamen Spaziergang, in der dunklen Nacht, nach der Bescherung oder wenn Sie die Glocken Ihrer Kirche hören“, heißt es dort. „Legen Sie eine Kerze oder ein Licht bereit oder Ihre Krippenfiguren.“

„Für uns stand dabei fest, dass einige Dinge ihren festen Platz haben müssen“, sagt Döbbe. „Das Weihnachtsevangelium, die zentralen Gebete und die klassischen Lieder.“ Denn der Kern der Botschaft bleibt auch in diesem Jahr unberührt. Das Heft soll als Anpassung an die außerordentliche Situation verstanden werden. Deshalb gibt es viele Alternativen, aus denen gewählt werden kann, etwa Geschichten für Kinder zum Evangelium oder Texte in einfacher Sprache.

 

Anregungen für die Atmosphäre

 

Pastoralreferentin Mechthild Döbbe hat mit einer Gruppe von Ehrenamtlichen Ideen für den Weihnachtsgottesdienst daheim gesammelt. | Foto: privat
Pastoralreferentin Mechthild Döbbe hat mit einer Gruppe von Ehrenamtlichen Ideen für den Weihnachtsgottesdienst daheim gesammelt. | Foto: privat

In blauen Kästen gibt es Anregungen, wie die Atmosphäre gestaltet werden kann: „Lesen Sie die Weihnachtsgeschichte reihum“ oder „Zünden Sie nach jeder Fürbitte eine Kerze an“. Auch zum Schluss gibt es eine solche Idee: „Wenn es die Hygieneregeln zulassen: Segnen Sie sich gegenseitig.“

Döbbe freut es, dass durch die vielen Helfer am Projekt viele kreative Ideen ihren Platz im Heft finden konnten. „Auch die Mitarbeit der evangelischen Kirche hier im Ort war eine Bereicherung.“ Dadurch sind ein Psalm und der Segen von Betlehem mit aufgenommen worden.

 

Angebot aus der eigenen Gemeinde mit besonderer Ausstrahlung

 

Es gibt bereits vergleichbare Angebot, oft können sie aus dem Internet heruntergeladen werden. Warum aber ist eine Version aus der heimischen Pfarrei so wertvoll? „Weil Personen aus unserer Gemeinde den Wunsch hatten, selbst etwas zu entwickeln – sie hatten dabei konkrete Menschen im Blick.“ Die Auseinandersetzung mit der frohen Botschaft in Zeiten, „wo wir das Leben mehr als sonst als bedroht erleben“, habe damit einen ganz eigenen Wert.

Den Beteiligten ist bewusst, dass auch der schönste Gottesdienst am heimischen Küchentisch kaum die Ausstrahlung haben kann wie das Hochamt mit Orgel in der von Kerzen strahlenden Kirche. „Vielleicht fließen beim ein oder anderen Tränen, wenn sie ‚Oh, du fröhliche…‘ nur in der kleinen Runde singen können“, sagt Döbbe. „Aber auch das ist in Ordnung, weil darin das Gefühl steckt, wie wertvoll uns dieser Moment ist.

Das Heft wird derzeit gedruckt und zum Advent bereitgestellt. Es kann auch hier als PDF heruntergeladen werden.