Gelderner Seelsorger aus Gesundheitsgründen im Ruhestand

Heiner Dresen war Priester und Schauspieler

Pastor Heiner Dresen ist emeritiert worden. Er war nicht nur Priester, sondern auch Schauspieler, sang in Musical-Produktionen mit und organisierte das Unterhaltungsprogramm auf Kreuzfahrtschiffen.

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Wenn er aus dem Küchenfenster blickt, schaut er auf den Kirchturm der St.-Maria-Magdalena-Kirche. Bisher haben ihn die Glocken der Kirche immer zum Dienst gerufen. Doch damit ist jetzt offiziell Schluss. Pastor Heiner Dresen ist aus gesundheitlichen Gründen jetzt von seiner Gemeinde in den Ruhestand verabschiedet worden. Die Arbeit als Krankenhausseelsorger hat er aufgegeben. Seiner Pfarre bleibt er als Priester noch bis Ende März erhalten. Soweit ist der Messplan vorbereitet, und da möchte er die Kollegen nicht im Stich lassen.

Am 6. Februar 1959 wurde Dresen in Rees geboren. Auf der Gaesdonck machte er Abitur. Anschließend ging er ins Borromaeum, um Priester zu werden. „Auf der Gaesdonck habe ich ein Faible für Liturgie entwickelt“, erinnert sich Heiner Dresen. Entgegen dem Urteil vieler Zeitgenossen habe er die Gaesdonck nicht als Priesterschmiede erlebt. „Mich hat damals keiner gefragt: Willst du Priester werden?“

 

Schon früh in die Liturgie eingebunden

 

Theo Boymann, Spiritual im Borromaeum, habe ihn in die Liturgie eingebunden. „So wurde mir nicht langweilig.“ 1985 wurde er in Münster zum Priester geweiht. Schon auf seiner ersten Kaplanstelle hat er mit Jugendlichen Theater gespielt. Einer Neigung, der er in späteren Jahren nachgegangen ist. Dresen bat den Personalchef Theo Buckstegen um eine Chance, eine Theaterausbildung absolvieren zu können. Doch dieser „hatte etwas dagegen“, erinnert sich Dresen.

Nach seinen Stationen in Recklinghausen und auf der Gaesdonck wurde Dresen Diözesankurat bei der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). „Da war ich Geistlicher Leiter und für das Entertainment zuständig“, sagt er. Vier einhalbJahre hat er bei dem Jugendverband gearbeitet.

 

Kulturchef an Bord

 

Ende 1996 bat Dresen Bischof Reinhard Lettmann, ihn zu beurlauben. Lettmann bot ihm ein Sabbatjahr an, was Dresen ausschlug. Er wollte dem Bistum nicht auf der Tasche liegen und seinen Lebensunterhalt selbst verdienen.

In den nächsten Jahren startete Dresen eine schillernde Karriere. Er war Schauspieler, sang in Musical-Produktionen mit und organisierte das Unterhaltungsprogramm auf Kreuzfahrtschiffen wie zum Beispiel bei Hapag-Lloyd. Nebenbei arbeitete er als Priester in den Gemeinden, in denen er lebte. 2010 musste er sich einer Herz­­­­operation unterziehen.
Da er freundschaftliche Wurzeln nach Geldern hatte, wechselte er  nach einem Gespräch mit Pfarrer Arndt Thielen dorthin.

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