Helena Schmidt zu freiwilligem Engagement

Junge Leute wollen sich ja engagieren - wenn die Bedingungen stimmen

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Junge Leute sollen sich engagieren, heißt es immer wieder, aber die Mittel werden gekürzt. Dabei ist ein solches Engagement gerade jetzt prägend fürs Leben, wirbt Helena Schmidt in ihrem Gast-Kommentar.

Internationale Begegnungen und freiwilliges Engagement prägen Menschen oft ein Leben lang. Aber diese Angebote müssen nachhaltig finanziert werden. Einerseits lebt die Debatte über ein soziales Pflichtjahr und über die Wiedereinführung des Wehrdienstes immer wieder auf, andererseits werden die öffentlichen Fördermittel für Freiwilligendienste gekürzt. Statt Pflicht sollte eine angemessene Förderung sowie intrinsische Motivation Priorität haben. Junge Menschen wollen sich sozial engagieren, werden aber durch unattraktive Rahmenbedingungen und mangelnde Unterstützung daran gehindert.

Besonders bei Freiwilligendiensten und internationalen Bewegungen wie dem Weltjugendtag oder der Wallfahrt für Ministrant*innen nach Rom zeigt sich ein positiver und prägender Einfluss der Kirche. Solche Erlebnisse verändern die Teilnehmenden und das Leitungsteam positiv: Sie lernen ihre eigenen Grenzen kennen, entwickeln ihren Glauben, erweitern ihre Perspektiven und fördern das Verständnis zwischen Kulturen. Wertvolle Erfahrungen für das Zusammenleben und Lernen auf kultureller und sprachlicher Ebene sind kennzeichnend.

Der Bedarf ist da

Die Autorin:
Helena Schmidt ist 28 Jahre alt und Diözesanseelsorgerin des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Paderborn. Als erste Frau übernahm sie diese Stelle im Dachverband der Jugendverbände. Sie studierte Soziale Arbeit in Paderborn und den Master „Christentum in Kultur und Gesellschaft“ in Münster.

Die politischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft verdeutlichen den Bedarf, sich gegen rassistische und menschenverachtende Strömungen einzusetzen, um ein friedliches globales Zusammenleben zu stärken. Ein weiteres gelingendes Beispiel dazu ist die Aktion Dreikönigssingen. Dieses ehrenamtliche Engagement der König*innen und deren Begleitpersonen ist von unschätzbarem Wert, da es durch Bildungsarbeit, Vernetzung und Gemeinschaft lebt. 

So kann von Klein an ein kritisches Denken und Hinterfragen erlernt werden. Sternsinger*innen gestalten ihre Freizeit, setzen sich mit wichtigen Themen auseinander, leben ihren Glauben und engagieren sich global für Kinderrechte, Frieden und Gerechtigkeit.

Weltoffene, menschenfreundliche Kirche

Die Beschäftigung mit den Lebensrealitäten von Kindern weltweit regt zur Reflexion über die eigene Rolle und Privilegien an. Auch im Erwachsenenalter kann dies den Blick für eine gerechtere Welt stärken. Dabei wird stets berücksichtigt, dass die Sternsinger*innen selbst unterschiedliche Hintergründe haben. Jede*r ist willkommen! Das Sternsingen zeigt die weltoffene, menschenfreundliche Haltung der Kirche, die von Teilnehmenden und Leiter*innen umgesetzt wird. 

Um als Kirche relevant zu sein und den Menschen zu dienen, braucht es den freiwilligen, menschenfreundlichen und caritativen Blick auf die Gesellschaft – so leben wir die Nachfolge Jesu.

In unseren Gastkommentaren schildern die Autor:innen ihre persönliche Meinung zu einem selbst gewählten Thema. Sie sind Teil der Kultur von Meinungsvielfalt in unserem Medium und ein Beitrag zu einer Kirche, deren Anliegen es ist, die Zeichen der Zeit zu erkennen.

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