Gedenken an den 75. Todestag der vier Lübecker Märtyrer

Hertener erinnern an ermordeten Kaplan Johannes Prassek

Kaplan Johannes Prassek musste sterben, weil er öffentlich den Nationalsozialismus kritisiert hatte. Am 11. November, 75 Jahre später, gedenken die Hertener des Seligen in einem Gottesdienst.

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In besonderer Weise wird die Pfarrei St. Antonius in Herten in einem Gottesdienst am 11. November um 18 Uhr in der St.-Antonius-Kirche an den 75. Todestag des seligen Kaplans Johannes Prassek erinnern. Die Pfarrei unterhält seit 1965 das Gemeindehaus Kaplan-Prassek-Heim.

Kaplan Johannes Prassek gehörte zu den so genannten Lübecker Märtyrern, den vier christlichen Geistlichen aus Lübeck, die 1943 wegen öffentlicher Kritik an der nationalsozialistischen Herrschaft zum Tod verurteilt wurden. Mit seinen drei Mitangeklagten wurde Prassek am 10. November 1943 in der Hamburger Haftanstalt Holstenglacis durch Scharfrichter Friedrich Hehr mit dem Fallbeil hingerichtet. Sein Leichnam wurde im Krematorium des Konzentrationslagers Neuengamme verbrannt, die Asche in der Lager-Gärtnerei verstreut. Prassek wurde 2011 seliggesprochen.

 

2011 seliggesprochen

 

Über die Erinnerung an den Lübecker Märtyrer freut sich auch Gemeindemitglied Erika Zenker. Die 92-jährige Hertenerin gehörte zu der zwölfköpfigen Gruppe der St.-Antonius-Gemeinde, die 2011 mit der dama­ligen Pastoralreferentin Bernadette Alfert bei der Seligsprechung in Lübeck mit dabei war. Ein Banner mit dem Bild des Seligen schmückt seitdem das Kaplan-Prassek-Heim.

Über ihre Beschäftigung mit dem Seligen sagt Erika Zenker: „Ich bin 1933 in die Schule gekommen und in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur aufgewachsen. Ich habe beispielsweise erlebt, wie eine Gruppe, unter denen sich auch ein Priester befand, im Zug abgeführt wurde.“

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