KRIMINALITÄT

Hildesheim: Ex-Pastor wegen Betrugs verurteilt

Anzeige

Ein ehemaliger Pastor aus der Gegend Hildesheim hat seine Gemeinde jahrelang um Geld betrogen. Das Landgericht hat nun ein Urteil gesprochen.

Von KNA

Wegen Betrugs und Urkundenfälschung in 44 Fällen hat das Landgericht Hildesheim einen evangelischen Ex-Pastor verurteilt. Die Freiheitsstrafe von elf Monaten wurde für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte.

44.000 Euro Schaden

Der Geistliche hatte laut Gericht zwischen 2012 und 2016 gefälschte oder fingierte Quittungen und Rechnungen beim Kirchenamt Hildesheim eingereicht, um sich dadurch eine dauerhafte zusätzliche Einnahmequelle zu verschaffen. Mit den teils am Computer selbst erstellten Belegen habe er beispielsweise Essenslieferungen sowie die Anschaffungen von Büchern, Musikinstrumenten, Kerzen, Bibeln und eines Rasenmähers vorgetäuscht. Insgesamt sei ein Schaden von rund 44.000 Euro entstanden.

Der heute 65-Jährige war mehr als 20 Jahre Pastor in Eime bei Hildesheim und Vorstandsmitglied des Kirchengemeindeverbandes Elze-Eime. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hatte ihn angezeigt, als nach seinem Fortgang aus Eime Unstimmigkeiten in der Gemeinde aufgefallen waren, und ihn vom Dienst suspendiert. Inzwischen hat der frühere Geistliche laut Gerichtssprecher sämtliche Vorwürfe eingeräumt.

Früheres Urteil wurde aufgehoben

In der Sache hatte das Landgericht Hildesheim bereits vor drei Jahren ein Urteil gesprochen. Die Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten hob der Bundesgerichtshof aber auf. Die Strafkammer habe nicht ausreichend über einen Teil der Verständigungsversuche außerhalb der Hauptverhandlung informiert, hieß es zur Begründung.

Das neu ergangene Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Binnen einer Woche können Staatsanwaltschaft und Angeklagter Revision einlegen.

Anzeige