Papst Franziskus betet für die Opfer

Hilfsorganisationen sehen Mosambik nach Zyklon in massiver Krise

Nach dem Zyklon Idai zeigen sich Hilfsorganisationen erschüttert über die Lage im südlichen Afrika. Besonders betroffen sind nach Angaben der SOS-Kinderdörfer die Kinder in den betroffenen Ländern.

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Nach dem Zyklon Idai zeigen sich Hilfsorganisationen erschüttert über die Lage im südlichen Afrika. Besonders betroffen sind nach Angaben der SOS-Kinderdörfer die Kinder in den betroffenen Ländern. Viele seien obdachlos und im Chaos von ihren Familien getrennt worden, sagte der Leiter der SOS-Kinderdörfer in Mosambik, Simiao Mahumana, am Mittwoch. „Genaue Zahlen liegen noch nicht vor, aber wir befürchten auch unter Kindern viele Tote.“

Derzeit fehle es praktisch an allem. „Trockene Unterkunft und Kleidung, Nahrung, Medikamente, nichts davon gibt es in Beira“, fügte Mahumana hinzu. Mehrere Stadtteile der Küstenstadt seien weiterhin schwer zu erreichen - „und die starken Regenfälle halten an.“

Mosambik, Malawi und Simbabwe waren am Wochenende von einem verheerenden Tropensturm getroffen worden. In weiten Teilen des südlichen Afrika kam es zu Überflutungen. Derzeit gehen Hilfsorganisationen von mindestens 1.000 Todesopfern und Hunderten Verletzten aus.

 

Weitere heftige Regenfälle

 

Auch das Deutsche Rote Kreuz beobachtet die Wetterlage in Mosambik mit Sorge. Es müsse mit weiteren hefigen Regenfällen und Überschwemmungen gerechnet werden, hieß es. „Die Bilder, die uns aus der Metropole Beira mit 500.000 Einwohnern erreichen, zeigen massive Zerstörungen“, sagte DRK-Mitarbeiterin Hanne Roden.

Große Teile der Großstadt blieben bislang von der Außenwelt abgeschnitten, die Stromversorgung und Telefonverbindung weitgehend zusammengebrochen. „Das gesamte Ausmaß der Katastrophe ist immer noch unklar. Aber bereits jetzt können wir sagen, dass sich das Land in der größten humanitären Krise befindet, die es in der jüngeren Vergangenheit erlebt hat“, so Roden.

 

Nicht genügend Hubschrauber

 

Ärzte ohne Grenzen berichtete, dass die meisten Häuser in Beira von dem Sturm beschädigt oder zerstört worden seien. Die Wasserversorgung der Stadt sei außer Betrieb. Besonders in den am dichtesten besiedelten und ärmsten Stadtteilen sei es für die Menschen schwierig an sauberes Trinkwasser zu gelangen, hieß es.

Nach Angaben des Arbeiter-Samariter-Bundes muss in nächster Zeit mit einer steigenden Zahl von Todesopfern in Mosambik gerechnet werden. Tausende Menschen seien zudem obdachlos; Simbabwe und Malawi seien ähnlich betroffen.

Die Versorgung der Menschen in Beira gestaltet sich zudem schwierig, wie die Kinderhilfsorganisation World Vision mitteilte. „Rettungs- und Hilfsmaßnahmen sind aktuell nur über den Luftweg oder per Boot möglich“, sagt der Leiter der Hilfsmaßnahmen, Joseph Kamara. Es gebe jedoch nicht genügend Hubschrauber, um alle betroffenen Gebiete zu erreichen. Wann die zu großen Teilen zerstörte Infrastruktur, das Internet und der Mobilfunk wieder hergestellt werden könnten, ist demnach unklar.

 

Papst betet für die Opfer

 

Papst Franziskus hat der Opfer der Unwetterkatastrophe in Südostafrika gedacht. Die Überschwemmungen in Mosambik, Simbabwe und Malawi hätten „Verluste und Zerstörung gesät“, sagte das Kirchenoberhaupt in der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz. „Diesen mir lieben Bevölkerungen bezeuge ich meinen Schmerz und meine Nähe“, so der Papst. Er vertraue alle Opfer und ihre Familien der Barmherzigkeit Gottes an und erbitte Trost und Unterstützung.

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