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Tote, Verletzte und Hunderttausende auf der Flucht: Katholische Hilfswerke aus Deutschland sorgen sich um den Libanon im Krieg. Papst Franziskus nennt derweil die Angriffe auf palästinensische Gebiete "unmenschlich", fühlt aber auch mit Israel.
Die deutschen katholischen Hilfswerke Caritas international und Missio Aachen sehen den Libanon angesichts der Luftschläge aus Israel am Abgrund. Caritas international wirft dem israelischen Militär vor, bei Luftangriffen im Südlibanon auch Gebäude von Hilfsorganisationen zerstört zu haben. "Wir sind höchst beunruhigt, dass nunmehr wiederholt unsere Partner im Libanon Opfer militärischer Angriffe geworden sind", sagt der Leiter von Caritas international, Oliver Müller. Zuletzt sei ein Gemeindezentrum für Kinder und Jugendliche zerstört worden.
Müller fordert ein Ende der Bombardierungen. "Dieses Vorgehen fordert viele unschuldige und unbeteiligte Opfer. Das muss ebenso enden wie die anhaltende Bedrohung humanitärer Helferinnen und Helfer, Opfer militärischer Attacken zu werden."
Missio: "Es geht nur noch ums blanke Überleben"
Ähnlich äußert sich Missio. Schon vor dem Krieg hätten vier von fünf Menschen im Libanon in Armut gelebt. Nun sei die Lage weitaus dramatischer. Vor allem die Zerstörung wichtiger Teile der Wasserversorgungssysteme stelle die Arbeit von Partnerorganisationen vor große Probleme.
"Da geht es jetzt einfach nur noch ums blanke Überleben", sagt die stellvertretende Leiterin der Missio-Auslandsabteilung, Romina Elbracht. "Die Kirche ist in vielen Ländern, in denen staatliche Strukturen überfordert sind oder nicht mehr funktionieren, ein unverzichtbarer Akteur, der die Menschen versorgen kann", so die Nahost-Referentin des Hilfswerkes. Das treffe zusehends auch auf den Libanon zu.
Papst Franziskus zu Palästina, Israel und der Ukraine
Nach Angaben der libanesischen Regierung, auf die Caritas international verweist, starben bei den Angriffen inzwischen 2.450 Menschen. Rund 11.500 seien verletzt worden, 1,2 Millionen auf der Flucht.
Die Kriegführung gegen Palästina bezeichnet Papst Franziskus derweil als "unmenschlich". In einem Friedensappell bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz sagte der Papst am Mittwoch: "Bitten wir Gott um Frieden, dass er uns allen Frieden schenke. Vergessen wir Myanmar nicht, vergessen wir Palästina nicht, das unter unmenschlichen Angriffen leidet, vergessen wir Israel nicht und vergessen wir nicht all jene Länder, die im Krieg sind."
Zuvor hatte Franziskus ausführlich über die Ukraine gesprochen. Am Morgen habe er die jüngste Statistik zu den Kriegstoten dort gelesen: “Die Statistik ist furchtbar. Der Krieg verzeiht nicht, der Krieg ist von Anfang an eine Niederlage.”