Statt gemeinsamem Abendmahl „gemeinsames Frühstück“

Hirschhausen für mehr ökumenisches Handeln der Kirchen

Der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen fordert evangelische und katholische Kirche zu mehr gemeinsamem Engagement auf. Zudem würdigt der Reformations-Botschafter den Mut von Martin Luther – und lobt den Papst.

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Der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen fordert evangelische und katholische Kirche zu mehr gemeinsamem Engagement auf. „Es gibt aktuell größere Themen als theologische Diskurse“, schreibt er in der „Welt am Sonntag“. Die Ökumene sei nicht das große Problem der Zeit. Hirschhausen ist Botschafter des laufenden Gedenkjahrs 500 Jahre nach Beginn der Reformation.

Er rufe den „Kirchenfürsten“ zu: „Wenn man sich in Gottes Namen nach 500 Jahren über ein gemeinsames Abendmahl immer noch nicht einig wird, probiert es doch mal mit einem gemeinsamen Frühstück! Und dann packt man gestärkt gemeinsam an, was getan werden muss, um ein bisschen Himmel auf Erden zu erhalten und zu genießen.“

 

„Franziskus ist ein echter Fortschritt“

 

In dem Artikel, der als Brief an Martin Luther formuliert ist, hebt Hirschhausen Eigenschaften des Reformators hervor, die auch heute hilfreich seien. „Für Deine Wortkraft können wir Deutsche Dir ewig dankbar sein“, so der Fernseh-Moderator. „Wir brauchen mehr Menschen, die sich hinstellen und den Mut haben zu sagen, wofür sie stehen. Und dass sie nicht anders können und wollen.“

Das Reformationsgedenken sei ein guter Moment, über eine „Gegenreformation“ nachzudenken, schreibt Hirschhausen. Wie Luther das Priestertum aller Gläubigen begründet habe, so gebe es ein „Heilertum“ aller Gläubigen. Jeder habe heilende Hände: „Wenn wir anpacken, jemandem die Hand halten oder auf die Schulter klopfen.“

Der Protestant fand auch lobende Worte für den katholischen Papst. Mit Blick auf das Luther-Zitat „Wir sollen Menschen sein und nicht Gott“ ergänzte Hirschhausen: „Wir müssen auch nicht päpstlicher werden als der Papst, aber Franziskus ist schon ein echter Fortschritt, oder?“ Wenn es eine frohe Botschaft gebe, sollte man es den Menschen, die sich auf sie berufen, auch anmerken.

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