"Wir bekommen Würde und Akzeptanz zurück"

Homosexuelle in der Kirche: Segensfeiern sind hilfreiches Zeichen

  • Queere Katholiken befürworten die Segnungsgottesdienste für Liebende in diesen Tagen.
  • Sie seien "ein besonders wichtiges und hilfreiches pastorales Zeichen", erklärt das Katholische LSBT+Komitee.
  • Die bundesweite Aktion #liebegewinnt richtet sich auch an gleichgeschlechtliche Paare.

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Queere Katholiken befürworten die rund um den 10. Mai geplanten Segnungsgottesdienste für Liebende. Sie seien "ein besonders wichtiges und hilfreiches pastorales Zeichen", erklärt das Katholische LSBT+Komitee. Die bundesweite Aktion #liebegewinnt richtet sich auch an gleichgeschlechtliche Paare, die bislang nicht in katholischen Gottesdiensten gesegnet werden können.

Damit gebe die katholische Kirche Paaren die Würde und Akzeptanz zurück, die ihnen durch die Ablehnung des Vatikans genommen worden sei, so das Komitee. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hatte dagegen erklärt, er halte öffentliche Aktionen wie diese nicht für ein hilfreiches Zeichen und einen weiterführenden Weg. Segnungsgottesdienste seien "nicht als Instrument für kirchenpolitische Manifestationen oder Protestaktionen geeignet".

 

Die Bedeutung des Segens

 

Eine Gruppe katholischer Seelsorgerinnen und Seelsorger hat für den 10. Mai zu bundesweiten "Segensgottesdiensten für Liebende" aufgerufen. Rund 2.600 Seelsorgende unterstützen dies mit ihrer Unterschrift. Die Initiatoren reagieren auf die Note der Glaubenskongregation im Vatikan, wonach die Kirche nicht die Vollmacht habe, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen.

"Für viele christliche Lesben und Schwule ist es existenziell wichtig, um Gottes Segen für ihren gemeinsamen Lebensweg zu bitten", sagt Veronika Gräwe, Sprecherin des LSBT+Komitees. "Deshalb sind solche gut begründeten Gottesdienstfeiern der weiterführende Weg und die Form der Seelsorge, die jetzt dringend angezeigt sind."

 

Hoffnung auf Synodalen Weg

 

Der katholische Reformprozess Synodaler Weg, bei dem Kleriker und Laien über kirchliche Herausforderungen beraten, müsse sorgfältig und zielstrebig weitergeführt werden. Das Komitee beteilige sich an den theologisch und humanwissenschaftlich fundierten Beratungen im Synodalforum zu Sexualität und Partnerschaft.

Das Katholische LSBT+Komitee ist ein kirchenpolitisches Arbeitsbündnis. Es setzt sich für die Gleichberechtigung von queeren Personen in der römisch-katholischen Kirche ein.

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