UPDATE: Reliquien zurückgebracht

Hostien und Reliquien aus Bremer Kloster gestohlen

Ein Unbekannter hat am Donnerstag in der Kapelle des Bremer Birgittenklosters den Tabernakel aufgebrochen. Er entwendete Hostien, liturgische Geräte und Reliquien der heiligen Birgitta von Schweden.

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Ein Unbekannter hat am Donnerstag in der Kapelle des Bremer Birgittenklosters im Schnoor den Tabernakel aufgebrochen. Er entwendete geweihte Hostien, liturgische Geräte und Reliquien der heiligen Ordensgründerin Birgitta von Schweden, teilte die Polizei am Freitag mit. Sie sucht nach einem etwa 1,65 bis 1,70 Meter großen Mann von kräftiger Statur mit schwarzen Haaren und dunkler Hautfarbe.

UPDATE, 26. März: Die entwendeten Birgitta-Reliquien sind wieder da. Ein Mann habe das goldene Kästchen samt Inhalt dem Kloster übergeben, bestätigte der Gemeindeverband Bremen am Montag. Zuvor hatte dies bereits die Osnabrücker Bistumszeitung „Kirchenbote“ gemeldet. Der Mann habe angegeben, den Reliquienbehälter von einem Unbekannten gekauft zu haben. Aufgrund der lateinischen Aufschrift habe er Zweifel an der Rechtmäßigkeit gehabt und das Kästchen ins Kloster gebracht. Weiter verschwunden sind den Angaben zufolge die liturgischen Geräte.

Laut Polizei ereignete sich der Raub gegen 15 Uhr. Der Verdächtige habe einen dunklen Rucksack getragen und sich eine Weile allein in der Kapelle aufgehalten. Eine Frau habe den aufgebrochenen Tabernakel entdeckt.

 

Polizei warnt Käufer des Diebesguts

 

Bei den gestohlenen Stücken handelt es sich nach Angaben des Katholischen Gemeindeverbands zum einen um eine Monstranz. In ihr verehren Katholiken die gewandelte Hostie, in der nach ihrem Verständnis Jesus gegenwärtig ist. Zudem seien eine Hostienschale mit Deckel und eine Dose mit geweihten Hostien für die Krankenkommunion entwendet worden.

Die Glasscheibe vor dem Reliquiengrab sei mit Sorgfalt geöffnet und die Reliquie samt eines goldenen Kästchens mit Vatikan-Siegel entfernt worden. Die Polizei warnt vor dem Ankauf der Gegenstände. Käufer machten sich möglicherweise strafbar und könnten wegen Hehlerei belangt werden.

 

Geringer materieller, hoher religiöser Wert

 

„Wir sind sehr bestürzt und traurig über den Diebstahl“, sagte die Klostervorsteherin Mutter Giovanna. Besonders die Reliquien und die geweihten Hostien hätten einen hohen religiösen Wert. Die liturgischen Gegenstände sind nach den Angaben materiell nicht wertvoll.

Das Birgittenkloster Bremen entstand 2002. Die Gemeinschaft sieht sich in der Tradition der 2016 heiliggesprochenen Birgitta von Schweden, die im 14. Jahrhundert einen Orden gründete. Die heutigen Birgitten wurden 1911 auf Initiative von Mutter Maria Elisabeth Hesselblad gegründet.

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