Kirchenvisionen im Bistum Münster (6) - aus Langförden

Ilka Doege-Kläne wünscht sich, dass Menschen gerne zur Kirche kommen

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Wohin geht die Kirche? Fragen, die sich viele Christen zurzeit stellen. Menschen aus dem Bistum Münster geben ihre persönliche Antwort. Heute: die Pfarreiratsvorsitzende Ilka Doege-Kläne aus St. Laurentius Langförden/Bühren im Kreis Vechta.

Wichtig wird sein, dass sich Kirche nicht länger nur mit dem Begriff „Pflicht“ verbindet. Viele Ältere sind ja damit aufgewachsen: dass sie zur Kirche „müssen“, die Sonntagspflicht ist ein Gebot. Mein Traum ist, dass Menschen gerne kommen, weil sie sich darauf freuen, weil das, was in der Kirche passiert, schön ist und sie sich geborgen fühlen. Für mich sind dafür besonders gemeinsame Eucharistiefeiern wichtig. Und es macht mir Sorgen, dass es bei weniger Priestern pro Pastoralem Raum künftig wohl weniger davon geben wird. Das ist eine Herausforderung für die Zukunft, vor allem in ländlichen Gegenden.

Mit den Pastoralen Räumen verbinden sich für mich aber auch Chancen. Weil man durch sie zum Beispiel attraktive und qualitativ gute Veranstaltungen planen kann, etwa für Jugendliche und Familien. Mein Eindruck ist: Sie möchten Gottesdienste feiern, aber nicht zu fünft oder sechst und nicht in den starren Abläufen der Kirche. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Gottesdienst zu feiern. Nicht nur dort, wo Kirche draufsteht, muss Kirche gelebt werden. Das kann also künftig durchaus besser werden.

Chance für einen Neuanfang

Sorgen habe ich wegen der Gemeinde. Natürlich können Ehrenamtliche Verantwortung übernehmen. Aber es ist eben schwieriger geworden, Menschen zu finden, die sich zum Beispiel für den Pfarreirat aufstellen lassen wollen. Es gibt genug, die sich engagieren, etwa bei der Caritas oder bei der Seniorenarbeit. Aber die meisten wollen keinen langfristigen Posten mehr.

Dennoch ist es künftig noch wichtiger, dass Priester, Diakone oder Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten vor allen Dingen von Verwaltungsaufgaben entlastet werden. Nur so können sie ihrer Berufung folgen und sich auf die Seelsorge konzentrieren.

Klar, ich mache mir Gedanken zu einigen Dingen, Panik habe ich aber nicht. Denn: Es wird sich ja alles nach und nach entwickeln. Es geht ja nicht von heute auf morgen, sondern: Es ist ein Weg. Und ich sehe es als Chance für einen Neuanfang.

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