Treffen vom 16. bis 18. Juni - Erinnerung an Westfälischen Frieden

Im Friedens-Jubiläumsjahr: Osnabrücker Kirchen feiern Kirchentag

  • Die christlichen Kirchen in Osnabrück laden zu einem Ökumenischen Kirchentag vom 16. bis 18. Juni 2023 ein.
  • Gäste werden unter anderem Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Altbundespräsident Christian Wulff sein.
  • Der Kirchentag ist Teil der Feierlichkeiten zum Jubiläum "375 Jahre Westfälischer Friede".

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Unter dem Motto "Wege des Friedens" laden die christlichen Kirchen in Osnabrück vom 16. bis 18. Juni zu einem regionalen Ökumenischen Kirchentag. Am Montag stellten die Organisatoren das gut 100 Veranstaltungen fassende Programm vor. Schwerpunktthemen sind Friedensethik, Umweltschutz, Glaube, Missbrauch und Synodalität.

Als prominente Gäste sind Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Altbundespräsident Christian Wulff angekündigt. Das Kirchentreffen ist Teil der 375-Jahr-Feier zum Westfälischen Frieden, der 1648 in Osnabrück und Münster unterzeichnet wurde.

Teilnehmerzahl unklar

Eine erwartete Teilnehmerzahl vermochten die Organisatoren, Bistum und Kirchenkreis Osnabrück, nicht zu sagen. Für den ökumenischen Abschlussgottesdienst am Sonntag auf dem Marktplatz rechnet Superintendent Joachim Jeska vom evangelischen Kirchenkreis mit mehreren hundert Gläubigen, "vielleicht sogar vierstellig". Alle Veranstaltungen, die sich auf zehn Orte in der Stadt verteilen, können kostenlos und ohne Anmeldung besucht werden.

Über Politik, Krieg und Kirchen sprechen Verteidigungsminister Pistorius und Altbundespräsident Wulff mit Hannovers Landesbischof Ralf Meister, Osnabrücks Weihbischof Johannes Wübbe sowie der Präses der reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden. Wübbe ist seit dem Rücktritt von Bischof Franz-Josef Bode Ende März Übergangsleiter des Bistums Osnabrück. Er übernimmt einige der ursprünglich mit Bode geplanten Veranstaltungen.

Bode spricht mit Arborelius

Über die Weltsynode der katholischen Kirche will Bode mit dem Stockholmer Kardinal Anders Arborelius allerdings persönlich diskutieren. Als Mitglied der Nordischen Bischofskonferenz gehört Arborelius zu den Absendern eines kritischen Briefes zum deutschen Reformprojekt des Synodalen Wegs. Man setze aber auch auf Impulse evangelischer und orthodoxer Vertreter, sagte der katholische Stadtdechant Martin Schomaker der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Bei einer Veranstaltung in einem privaten Kulturzentrum wollen Betroffene sexualisierter Gewalt mit Kirchenvertretern über Aufarbeitung und Prävention sprechen. "Wer kirchlicherseits teilnehmen soll, sagen uns die Betroffenen", erklärte Schomaker. Zur Vorbereitung hätten sich erstmals die Präventionsbeauftragten der verschiedenen Kirchen getroffen, so Stephanie van de Loo, Ökumenereferentin des Bistums Osnabrück.

Start am 16. Juni

Der Kirchentag beginnt am Freitagabend (16. Juni) mit einer Nacht der offenen Kirchen. Am Samstagabend sind Gottesdienste in vier größeren Kirchen geplant. Dabei sollen jeweils Vertreter einer anderen Konfession predigen. Zudem wollen die Zelebranten alle anwesenden Gläubigen zur Teilnahme am evangelischen Abendmahl oder der katholischen Eucharistie einladen.

Für regionale Brisanz dürfte ein Treffen von Fans des VfL Osnabrück und von Preußen Münster sorgen. Ein geplantes "Friedensspiel" der beiden rivalisierenden Fußballmannschaften sei allerdings nicht machbar gewesen, hieß es am Rande der Pressekonferenz.

Kirchentag gab es schon mal

Bereits zum 350-jährigen Friedensjubiläum 1998 gab es ein Ökumene-Treffen der Osnabrücker Kirchen. De facto sei dies Deutschlands erster Ökumenischer Kirchentag gewesen - noch vor dem bundesweiten 2003 in Berlin, so Schomaker. Daran wolle man anknüpfen, auch wenn die 17.000 Teilnehmer von damals wohl nicht erreicht werden.

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