Dombauhütten ausgezeichnet und Fenster des Doms restauriert

Immaterielles Kulturerbe am Niederrhein: Doppelte Freude in Xanten

  • Zwei freudige Ereignisse für den Xantener Dom.
  • Fünf Glasfenster aus dem frühen 16. Jahrhundert wurden restauriert.
  • Zudem sind die Dombauhütten nun Teil des immateriellen UNESCO-Kulturerbes.

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Zwei freudige Ereignisse für den Xantener Dom: Fünf Glasfenster aus dem frühen 16. Jahrhundert wurden restauriert; zudem sind die Dombauhütten – darunter die Xantener – nun Teil des immateriellen UNESCO-Kulturerbes. Daher lud der Dombauverein in den Xantener Kapitelsaal ein.

Die Fenster-Restaurierung sei mit Geldern von Bund, Land Nordrhein-Westfalen, Bistum Münster und privaten Sponsoren ermöglicht worden. 500.000 Euro seien geflossen, vier Jahre hätten die Arbeiten gedauert, meldet die Bischöfliche Pressestelle. „Der Dom braucht Unterstützer“, fasste Hans-Wilhelm Barking, Vorsitzender des Xantener Dombauvereins, zusammen.

Neue Glaswerkstatt in Xanten

Johannes Schubert, Leiter der Dombauhütte, berichtete, im Zug der Restaurierung sei in der Xantener Bauhütte – mit fachlicher Hilfe der Bauhütten in Köln und Erfurt – eine Glaswerkstatt als neuer Zweig entstanden.

Die Aufnahme der Dombauhütten ins Immaterielle Kulturerbe im Dezember 2020 symbolisiert der „Europastein“. Er wandert von Bauhütte zu Bauhütte. 18 Stationen in Deutschland, Österreich, Frankreich, der Schweiz und Norwegen sind geplant, darunter derzeit Xanten.

Bauhütte bereits im 13. Jahrhundert

Der Stein bestehe aus 18 Einzelteilen; an seiner Entstehung hätten unter anderem Bauhütten aus Aachen, Bamberg, Basel, Dresden, Freiburg, Köln, Passau und Xanten mit jeweils heimischem Material mitgewirkt, hieß es. Der Stein sei sogar dem UNESCO-Antrag beigefügt worden, um den gemeinsamen Geist des Bauhüttenwesens sichtbar zu machen.

Auch Weihbischof Rolf Lohmann, Regionalbischof am Niederrhein, dankte der Dombauhütte für ihre Arbeit. Gerade die Bauhütten hätten bis heute die sakrale Bedeutung der Kathedralen erhalten.

Eine erste Bauhütte wird den Angaben zufolge in Xanten bereits im 13. Jahrhundert erwähnt; sie war für den Bau des Doms zuständig, der bis ins 16. Jahrhundert dauerte. Wegen anstehender Restaurierungsarbeiten seien 1847 (Auflösung nach Ende der Arbeiten) und 1928 Dombauvereine gegründet worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg und angesichts der Kriegsschäden formierten sich Dombauverein und Dombauhütte 1946 neu.

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