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Der oldenburgische Marien-Wallfahrtsort Bethen geht zuversichtlich in die neue Saison. Pfarrer Dirk Költgen will die Pilgerzeit trotz hoher Inzidenzzahlen am 1. Mai „in kleiner Besetzung“ eröffnen. Ob die großen Verbändewallfahrten stattfinden können, stellt er jedoch in Frage.
„Der Zustrom der Pilger nach Bethen ist ungebrochen.“ Dieses Fazit zieht Prälat Dirk Költgen, Pfarrer in dem Wallfahrtsort bei Cloppenburg, nach einem Jahr Corona-Pandemie. Dabei gehört der Kreis Cloppenburg zu den besonders hart betroffenen Regionen. Bei Inzidenzwerten über 200 und Ausgangssperren war und ist das öffentliche Leben gelegentlich stark eingeschränkt.
Auch im Wallfahrtsbetrieb. Zurzeit etwa sind Gottesdienste mit mehr als 50 Personen auch im Freien behördlich verboten, zudem dürfen sie höchstens eine Stunde dauern. Aber ein wichtiges Merkmal für Bethen sei immer eines gewesen, so Költgen: „Die vielen Einzelpilger, die in großer Schar zum Gnadenbild kommen, zum persönlichen, stillen Gebet.“
Kaum Pilger-Rückgang 2020
Die Wallfahrtsbasilika in Bethen zieht jedes Jahr gut 100.000 Pilger an. | Archiv-Foto: Franz Josef Scheeben
Das Wallfahrtsbild der „Mutter von den sieben Schmerzen“ wird seit Jahrhunderten in Bethen verehrt. Die Gnadenkapelle hat 1669 Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen errichtet, das Jahr gilt als offizieller Beginn der Wallfahrtstradition. 1929 wurde auf dem Gelände eine große Wallfahrtsbasilika errichtet.
Bis zu 100.000 Pilger kommen im Jahr nach Bethen, im Vorjahr seien es trotz Corona höchstens ein Zehntel weniger gewesen, berichtet Költgen. „Wegen der Einzelpilger.“
Große Wallfahrten fallen wohl aus
Dirk Költgen, Rektor im Wallfahrtsort Bethen. | Foto: Franz Josef Scheeben
Für die Wallfahrtssaison 2021 wagt der Rektor noch keine Vorhersage. „Die großen überörtlichen Wallfahrten werden zumindest im ersten Halbjahr wohl nicht stattfinden können“, vermutet Költgen. So habe der oldenburgische Landesverband der Kolpingsfamilien seine Wallfahrt Ende April schon durch ein Angebot mit Video-Impulsen ersetzt.
Trotz allem werde man die Wallfahrtszeit am 1. Mai feierlich eröffnen, mit Weihbischof Wilfried Theising aus Vechta und „in kleiner Besetzung“. Schließlich erlaube die geltende Verordnung der Behörde nur 48 Menschen in der Basilika.
Neue Wallfahrt für PKW-Oldtimer geplant
Költgen plant, entsprechend den jeweils geltenden Corona-Verordnungen im Kreis Cloppenburg Gottesdienste, Segnungen und geistliche Musiken anzubieten. Wann und in welchem Ausmaß, sei völlig offen.
Nur eines hat Költgen fest geplant: eine neue PKW-Oldtimer-Wallfahrt im Herbst. Sie soll die traditionelle Trecker-Oldtimer-Wallfahrt ergänzen. Da folgten die Pilger dem Gottesdienst einfach vom Fahrersitz aus.