Arbeitsbedingungen bei Mattel, Hasbro und Disney

Initiative: Spielzeugkonzerne schuld an Ausbeutung in China

Auf Ausbeutung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der Spielwarenindustrie Chinas hat die Christliche Initiative Romero aufmerksam gemacht.

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Auf Ausbeutung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der Spielwarenindustrie Chinas hat die Christliche Initiative Romero (CIR) aufmerksam gemacht. Verdeckte Recherchen belegten überlange Arbeitszeiten, mangelnde Hygiene und fehlenden Schutz bei der Verarbeitung gefährlicher Chemikalien, wie die Organisation am Montag in Münster erklärte. Ein Grund seien die Verträge mit internationalen Konzern wie Mattel, Hasbro und Disney. Rund 80 Prozent der in Deutschland verkauften Spielwaren kämen aus China, hieß es.

CIR hatte sich nach eigenen Angaben an einer investigativen Recherche der Arbeitsrechtsorganisationen Solidar Suisse und China Labor Watch (CLW) beteiligt. Dabei waren verdeckte Ermittler von CLW in Fabriken eingeschleust worden. Fotos belegten auch die katastrophalen Lebensumstände der Arbeiter, hieß es. So müssten etwa acht Personen sich einen spartanischen Schlafraum teilen, die Sanitäranlagen seien oft verdreckt. Es komme zu Suizidversuchen aufgrund der Lebensumstände.

 

80 bis 140 Überstunden pro Monat

 

Daneben beklagt CIR, dass Arbeiter in den chinesischen Spielwarenfabriken oftmals monatlich 80 bis 140 Überstunden leisten müssten; erlaubt seien 36. Die Initiative forderte mehr gesellschaftlichen und politischen Druck auf die Abnehmer im Westen. Die Billig-Preis-Strategie der Markenhersteller führe direkt zu Ausbeutung in den Fabriken, sagte eine CIR-Sprecherin. „Es ist Zeit, dass die Konzerne menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen ein Ende setzen.“

Haben Sie Suizidgedanken? Hier gibt es Hilfe
Menschen mit Suizidgedanken können sich an die Telefonseelsorge wenden. Sie ist unter den Rufnummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222 sowie 116 123 täglich rund um die Uhr erreichbar. Sie berät kostenfrei und anonym. Der Anruf findet sich weder auf der Telefonrechnung noch in der Übersicht der Telefonverbindungen wieder. Es gibt auch eine E-Mail-Beratung. Der Mailverkehr läuft über die Internetseite der Telefonseelsorge und ist daher nicht in Ihren digitalen Postfächern zu finden. Hier geht es zur Telefonseelsorge.

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