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Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres verlässt ein Leiter das katholische Institut für Theologie und Frieden in Hamburg. Was ist da los? Kirche+Leben fragt das zuständige Militärbischofsamt.
Zwar verlässt zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres ein Leiter das Institut für Theologie und Frieden (ITHF) – dessen Zukunft steht aber nicht infrage. Auf Kirche+Leben-Anfrage tritt der Sprecher des Katholischen Militärbischofsamts, Norbert Stäblein, anders lautenden Gerüchten entgegen: „Das ITHF ist und bleibt Bestandteil der Katholischen Militärseelsorge mit allen seinen Wirkungsfeldern.“
Das Institut mit Sitz in Hamburg ist eine Forschungseinrichtung in Trägerschaft der Katholischen Militärseelsorge. Ende 2023 war der Leiter Heinz-Gerhard Justenhoven in den Ruhestand getreten; seine Nachfolge übernahm Bernhard Koch kommissarisch. Koch verlässt das ITHF Ende 2024, nach Kirche+Leben-Informationen aus privaten Gründen.
Umbau bei Katholischer Friedensstiftung
Das Militärbischofsamt kommentiere Personalangelegenheiten grundsätzlich nicht, so Sprecher Stäblein. Er betont aber, eine Vakanz sei „kein Anlass für Unsicherheit“. Eine neue Leitung werde gesucht.
Zweifel an der Zukunft des ITHF hatten auch Vorgänge rund um die Katholische Friedensstiftung genährt. Sie ist eng mit dem Friedens-Institut verbunden und wird – was Stäblein bestätigt – zum Jahresende in die „Dachstiftung Katholische Soldatenseelsorge“ überführt.
Sprecher Stäblein: „Auftrag des Instituts unverändert“
Das hat nach Worten des Sprechers juristisch-organisatorische Gründe. Die Friedensstiftung sei schon zuvor eine „unselbstständige Treuhandstiftung“ der Dachstiftung gewesen. Sie werde „aus Gründen der Effizienz“ überführt, behalte aber ihre Aufgabe, Mittel für die friedensethische Forschung des ITHF bereitzustellen.
Am Auftrag des Instituts solle sich nichts ändern, sagt Stäblein. Es soll laut Selbstbeschreibung „theologische und für die Theologie bedeutsame Forschung zum Thema Frieden“ durchführen, fördern und veröffentlichen, auch mit Kooperationspartnern. Zudem berate das ITHF die katholische Kirche in friedensethischen Fragen.