Anzeige
Die FDP hält den islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen in bisheriger Form für gescheitert, will ihn stoppen und begründet diese Sicht. Das Schulministerium weist den Vorstoß zurück.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung weist die Forderung der FDP-Opposition nach einem Stopp des islamischen Religionsunterrichts zurück. "Der Unterricht ist für viele Kinder und deren Eltern wichtig", erklärt das Schulministerium auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Das von in Deutschland ausgebildeten Lehrkräften erteilte Fach ermögliche eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben und vermittle eine Haltung des Respekts und der Toleranz gegenüber anderen Religionen. "Ziel der Landesregierung ist es, dieses Angebot schrittweise weiter auszubauen."
Warum die FDP den islamischen Religionsunterricht für gescheitert hält
Die FDP-Landtagsfraktion will den islamischen Religionsunterricht stoppen, den NRW 2011 eingeführt hatte. "Die eigentlich gute Idee ist gescheitert", sagt Fraktionschef Henning Höne.
Mit Bezug auf eine Studie der Universität Münster führt er aus, angehende islamische Lehrkräfte verträten vielfach antisemitische und extremistische Positionen und seien antiwestlich eingestellt. Ein Ende des Unterrichts trage dazu bei, den Einfluss konservativer Islamverbände zu minimieren und extremistische Tendenzen bei Kindern frühzeitig zu bekämpfen" heißt es in einem FDP-Papier.
Demgegenüber betont das Ministerium, der islamische Religionsunterricht finde auf der Grundlage von staatlichen Lehrplänen und in deutscher Sprache statt. Derzeit werde er überprüft.