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Nach iranischen Angriffen Anfang Oktober musste das Theologische Studienjahr nach Rom ausweichen. Warum es jetzt zurück nach Israel geht.
Das wegen der Nahostkrise aus Israel ausgelagerte Theologische Studienjahr Jerusalem kann nach knapp drei Monaten wieder an seinen Lehr- und Lernort an der Benediktiner-Abtei Dormitio zurückkehren. Nach Überprüfung der örtlichen Sicherheitslage und in Absprache mit dem deutschen Außen- und dem Bildungsministerium habe der federführende Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) eine Einzelfallgenehmigung erteilt, bestätigt Dormitio-Abt Nikodemus Schnabel der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Ab Beginn des Wintersemesters am 7. Januar können die 16 deutschsprachigen Theologie-Studierenden den zweiten Teil ihres Aufbaustudiums über Bibelwissenschaften, Archäologie, Ökumene und interreligiösen Dialog wieder im Heiligen Land absolvieren. In den vergangenen drei Monaten war der Unterricht an die Benediktiner-Zentrale in Rom ausgelagert.
Ausreise nach Raketenangriffen auf Israel
Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel am 1. Oktober und der Reisewarnung des Auswärtigen Amtes hatte der DAAD die Jerusalemer Studierenden und Lehrenden zurückgeholt. Das einstimmige Votum für einen Verbleib wurde nicht berücksichtigt. Mit Unterstützung der römischen Benediktiner konnte das Lehrprogramm in modifizierter Form fortgesetzt werden.
Das Studienjahr „kehrt nun dorthin zurück, wo es hingehört“, betont Abt Nikodemus. Rom könne das Heilige Land nicht ersetzen, dennoch hätten sich dort etliche Möglichkeiten geboten. Besonders dankbar sei er der Benediktiner-Hochschule, die das Studienjahr unter erschwerten Bedingungen aufgenommen habe.
Bereits während der Corona-Pandemie war das Studienjahr dort zu Gast. Aber damals sei die Stadt ohne Besucher gewesen, während Rom jetzt von Touristen gefüllt und die Unterbringung äußerst schwierig gewesen sei.
Warum Rom ein guter Ersatz für Jerusalem war
Bis zum Semesterende am 19. Dezember absolviert das Studienjahr sein Lehrprogramm noch in Rom. Man finde auch dort viele Überreste des spätantiken Christentums, so der Abt. Auch die meisten Ostkirchen hätten dort einen Stützpunkt. Es gäbe weniger schöne Exilorte als Rom, betont eine Studentin, aber „das Herz schlägt in Jerusalem“.