Firmvorbereitung unter dem Motto „I will go my way“

Jugendliche aus Rhede entdeckten den Jakobsweg

Am 2. Juni spendet Regionalbischof Christoph Hegge in Rhede 148 Jugendlichen das Firmsakrament. Einige von ihnen sind während der Firmvorbereitung an der Mosel den weltbekannten Pilgerweg gegangen. Mit bleibenden Eindrücken.

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Unter dem Motto „I will go my way“ haben sich in den vergangenen Wochen 148 Jugendliche aus der Pfarrei St. Gudula in Rhede auf ihre Firmung vorbereitet. Die Mädchen und Jungen konnten sich zwischen vier Modellen entscheiden, wie sie die Katechese erleben wollten.

Auf keinem der Firmwege wurde das diesjährige Motto aber sinnbildlicher umgesetzt als auf dem Jakobsweg entlang der Mosel. 34 Jugendliche folgten ihrem ganz persönlichen Firm-Weg entlang der gelben Jakobsmuscheln. Den geistigen Kompass dazu bekamen sie von den elf begleitenden Katecheten in intensiven persönlichen Gesprächen und geistlichen Impulsen.

 

Suche nach dem geistigen Kompass

 

„Bei täglich besser werdendem Wetter wuchs die bunte Truppe mit jeder zurückgelegten weiteren Etappe enger zusammen“, sagt Pastoralreferent André Bösing, der die diesjährige Katechese der Pfarrei mit insgesamt 37 Katecheten vorbereitete. Den Höhepunkt bildete der fünftägigen Pilgerwanderung war  ein selbstgestalteter Wortgottesdienst in der Kapelle der Marienburg, einer Jugendbildungsstätte im Bistum Trier. Ein sehr schönes Schlusswort habe einer der Firmlinge gefunden, der in einer Runde erklärte: „Ich bin mir sicher, dass ich diesen Weg noch weiter gehen werde.“

Noch immer begeistert von der viertägigen Wanderung sind die Jugendlichen. „Die Landschaft an der Mosel ist sehr schön“, sagt Johanna Dörr (15). Ihr Vater sei schon vor einiger Zeit den Jakobsweg in Nordspanien bis nach Santiago de Compostela gegangen. „In unserer Familie ist der Jakobsweg schon bekannt.“

 

Singen am Lagerfeuer

 

Viele neue Erfahrungen sammelte Hanna Overbeck (15): „Wir alle haben uns gut verstanden und uns gut unterhalten. Am Lagerfeuer haben wir viele Lieder gesungen.“ Auch Hendrik Terhardt (16) berichtet nur Positives von der der 70 Kilometer langen Pilgerstrecke. „Unsere Unterkünfte waren super. Die Marienburg sollte man schon gesehen haben.“ Noah Tebroke (15) fand die Aussicht von der Burg Eltz großartig und kann sich gut vorstellen, bald wieder die Wandersschuhe anzuziehen. „Wege und Landschaften sind anders als in Rhede. Schön, dass wir in der Firmvorbereitung mehrere gemeinsame Tage hatten.“

Die Firmbewerber erlebten Glauben auf dem Weg und konnten sich beim Pilgern mit Lebens- und Glaubensfragen auseinander setzen. „Dazu gehörten geistliche Impulse und eine abendliche Reflexionsrunde mit kleinen inhaltlichen Bausteinen“, berichtet Bösing.

 

Was die Suche nach Gott bedeutet

 

Als junger Mensch sich bei der Firmung auf die Suche nach Gott zu begeben, bedeute, „sein Leben neu auszurichten“, meint der Pastoralreferent: „Wo stehe ich? Wo will ich hin? Das sind Fragen, die jeden betreffen. Doch was leitet mich bei meinem Weg?“

Dieser Frage sei man in der Firmungvorbreitung auf den Grund gegangen. „Firmung ist die Herausforderung, sich mich der eigenen Person auseinander zu setzen und dem Glauben Raum zu geben.“ Vor allem in der Gemeinschaft mache es viel Freude, sich auf diesen Weg zu begeben, ihn zu entdecken und miteinander zu teilen. „Firmung in St. Gudula will den jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich in vielfältiger Form auf diesen Weg zu machen“, sagt Bösing. Aus diesem Grund habe es auch die vier Wahlmöglichkeiten der Vorbereitung gegeben.

 

Gruppenstunden und Intensivkurse

 

Einige Jugendliche nutzten das Modell der klassischen wöchentlichen Gruppenstunden mit den Katecheten. Den fünftägigen Intensivkurs auf der Jugendburg Gemen in Borken wählten 69 Jugendliche. Die Großgruppe kam am Morgen und am Abend zu Impulsen zusammen. In den Morgenstunden und am Nachmittag gab es Einheiten der Glaubensvermittlung, abends ein buntes Programm.

Kreative Gestaltung und ein Glaubens-Geocaching gehörten zu den Angeboten. Aber auch zahlreiche Anlässe zum Austausch wurden genutzt: vom vertraulichen Gespräch unter vier Augen über die Kleingruppe bis hin zu Zusammenkünften mit allen am Intensivkurs Beteiligten. Zum Schluss gab es ein Gespräch mit allen Teilnehmern und Katecheten  im großen Rittersaal der Jugendburg.

 

Morgenimpulse mit Frühstück

 

Den Vorbereitungsweg „Auszeit“ gingen 20 Jugendliche. Die Auszeiten waren ein Angebot, bei dem die Firmbewerber die Firmung in den Alltag einbauen konnten. Vor der Schule war von 6.15 bis 7.30 Uhr ein Morgenimpuls mit Frühstück, von 18.30 bis 20 Uhr trafen sich die Mädchen und Jungen in Kleingruppen, um thematisch zu arbeiten.

In zwei Gottesdiensten am 2. Juni um 15 Uhr und um 18 Uhr wird Regionalbischof Christoph Hegge die Jugendlichen firmen. Wie die Mädchen und Jungen im Gespräch sagen, bereiten die Familien nach den Gottesdiensten ein gemütliches Beisammensein vor. „Mir hat die Vorbereitung Freude gemacht. Der Gottesdienst wird bestimmt toll“, sagt Noah Tebroke.

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