50 Jahre Partnerschaft der Bistümer Münster und Tula

Jugendliche stärker für Freiwilligendienst in Mexiko begeistern

Schnelles Studium, schnell in den Job, keine Zeit fürs Ehrenamt: Wie begeistert man junge Leute für ein freiwilliges soziales Jahr? Auch das war Thema auf der Jahrestagung „50 Jahre Partnerschaft der Bistümer Münster und Tula“.

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Ohne Freiwillige kein lebendiger Austausch: Die Partnerschaft zwischen den Bistümern Münster und Tula in Mexiko feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Anlässlich der Jahrestagung an diesem Wochenende im Franz-Hitze-Haus in Münster betonte Referent Winfried Montz, Leiter der Abteilung Weltkirche im Bischöflichen Generalvikariat Limburg, die Entwicklungen und Anstrengungen, um Begeisterung unter vielen Leuten zu streuen und aufrecht zu erhalten. “Junge Menschen sind heute ganz anders vernetzt. Es ist schwer, sie für die Partnerschaftsarbeit zu begeistern und zu rekrutieren. Da muss man umdenken“, sagte er. 

Dieser Gedanke bekam viel Zustimmung von den rund 50 Teilnehmern. “Das ist eine wichtige und sehr praktische Sicht“, sagte Hanni Büning, die sich seit den Anfängen für die Partnerschaft mit Mexiko engagiert. “Mir ist vieles bewusst geworden, über das wir uns nun Gedanken machen müssen.“

 Religion in der Entwicklungsarbeit war ein Tabuthema

Die Tagung unter dem Motto “Kirchliche Partnerschaftsarbeit und Entwicklungspolitik“ drehte sich vor allem um den Wandel von kirchlichen Institutionen in der Entwicklungszusammenarbeit als auch ganz konkret die Veränderungen der Zusammenarbeit zwischen Mexiko und Deutschland. Veranstalter waren die Fachstelle Weltkirche des Bistums Münster und der Diözesanarbeitskreis Mexiko / Tula.

Referent Daniel Legutke von der Deutschen Kommission Justitia et Pax berichtete, dass Religion in der Entwicklungsarbeit lange ein Tabuthema war. Die aktuelle Herausforderung bestehe vor allem darin, Bedingungen zu schaffen, damit kirchliche Organisationen ihr Potenzial ausschöpfen können. “Es ist wichtig, Staaten klarzumachen, welche Motivation und Möglichkeiten Religionsgemeinschaften vor Ort haben. Sie brauchen Raum, um für Menschen zu sorgen“, sagte er.

Tourismus hat zugenomen

Bei der Diskussion der Teilnehmer, die zum Großteil in Partnergemeinden engagiert sind, zeigte sich, wie sich die Region des Valle de Mezquital in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Referentin Maria Guadalupe Rivera Garay, die aus der Gemeinde von Cardonal stammt, gab einen Überblick über die Entwicklung. Wo einst Trockenheit und Armut herrschten, bieten heute bewässerte Flächen und Thermalquellen Grundlage für die Landwirtschaft, aber auch einen wachsenden Tourismus. “Die Bevölkerung hat sich zu einer selbstbewussten und selbstbestimmten Gemeinschaft entwickelt, die ihre Ziele selbst in die Hand nimmt“, sagte Referent Gilberto Rescher von der Koordinationsstelle Lateinamerikastudien an der Universität Hamburg.

Jubiläumsgottesdienst
In Münster wird anlässlich des Jubiläums ein großer Festgottesdienst mit Bischof Felix Genn am Sonntag, 6. Mai, um 10 Uhr im St.-Paulus-Dom gefeiert.

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