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Die Bischofssynode zum Thema Jugend hat am Dienstag ihre erste Arbeitsphase beendet. Aus Sicht der deutschen Sprachgruppe seien für die Kirchenferne junger Menschen auch Fragen verantwortlich, die „mit Sexualität und dem Geschlechterverhältnis zu tun haben“.
Die Welt-Bischofssynode zum Thema Jugend hat am Dienstag ihre erste Arbeitsphase beendet. Dazu berichteten die Sprecher der 14 Kleingruppen über ihre Beratungen zum Arbeitsdokument der Versammlung.
Aus Sicht der deutschen Sprachgruppe seien für die Glaubens- und Kirchenferne vieler junger Menschen auch Fragen verantwortlich, die „direkt oder indirekt mit der Sexualität und dem Geschlechterverhältnis zu tun haben“. Das geht aus den vom Vatikan veröffentlichten Berichten der Sprachgruppen hervor. Als konkrete Beispiele wurden demnach etwa Sexualmoral und Ansichten zu Scheidung und Wiederheirat, Zölibat, Frauen und Weiheamt sowie die Missbrauchsskandale genannt. Weiter führe auch eine „scheinbare Unvereinbarkeit zwischen einem modernen, wissenschaftlichen Weltbild und dem Glauben“ zur Entfernung junger Leute sowie der „scheinbare oder auch oft bestätigte Zusammenhang“ zwischen Religion und Gewalt.
Bedeutung attraktiver Liturgie und Predigten
Weiter kamen bei der Synode unter anderem der Wunsch junger Leute nach Freiheit einerseits und „authentischer Begleitung“ andererseits, Probleme der Glaubensvermittlung sowie die Bedeutung einer attraktiven Liturgie und Predigt zum Ausdruck.
Die deutschen Synodenteilnehmer plädierten dafür, im Abschlussdokument der Synode den Themen Sexualität und Digitalisierung mehr Platz einzuräumen und diese anthropologisch zu vertiefen. Auch solle der gesellschaftliche Druck, dem junge Leute vielfach ausgesetzt sind, eigens behandelt werden.
Nun wird aus christlicher Sicht bewertet
In den nach Sprachen aufgeteilten Kleingruppen hatten sich die Synodenteilnehmer mit den Lebenswelten junger Menschen weltweit befasst. Ab Dienstagnachmittag sollen diese Befunde aus christlicher Sicht bewertet werden.
Die bis 28. Oktober tagende Bischofssynode steht unter dem Titel „Die Jugend, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“. Ausgewählte Jugendliche sind dort als Redner zugelassen, haben aber kein Stimmrecht. In das den Beratungen zugrundeliegende Arbeitsdokument sind Ergebnisse einer Vorsynode junger Menschen ebenso eingeflossen wie Rückmeldungen einer weltweiten Online-Umfrage und Stellungnahmen von Bischofskonferenzen.