Neues Caritas-Angebot startet im Februar

Juristen Josef Kleier und Marcella Bohlke beraten künftig Schlachtarbeiter

Viele Schlachtarbeiter aus Osteuropa können ein Lied davon singen, was Ausbeutung bedeutet. Eine neue Beratungsstelle soll ihnen helfen, zu ihrem Recht zu kommen. Zwei Juristen und zwei Sozialpädagogen bilden das Team.

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Die Juristen Josef Kleier und Marcella Bohlke und die Sozialpädagogen Ludmila Samedova und Sergej Kropotin werden das Team einer neuen kirchlichen Beratungsstelle für Werksarbeiter im Oldenburger Münsterland bilden. Das geht aus einer Einladung der Stiftung Caritas-Sozialwerk St. Elisabeth hervor, die die neuen Mitarbeiter am 22. Januar 2018 vor Journalisten in Lohne (Kreis Vechta) vorstellen will.

Josef Kleier und Ludmila Samedova werden danach für den Landkreis Vechta sowie Marcella Bohlke und Sergej Kropotin für den Landkreis Cloppenburg zuständig sein. Die Teams sollen am 1. Februar mit der Arbeit beginnen. An der Finanzierung beteiligen sich die Kirche und die Landkreise. Kleier war bis Jahresende Erster Stadtrat in Vechta; er hatte 31 Jahre in der Stadtverwaltung gearbeitet.

 

Schwierige Lage osteuropäischer Arbeiter

 

Hintergrund des neuen Angebots ist die manchmal schwierige Lage osteuropäischer Arbeiter, insbesondere in der Schlachtindustrie des Oldenburger Landes. Um ihnen juristisch beiszustehen, hatte bis Ende 2016 ein ehrenamtliches Team mit dem Bakumer Rechtsanwalt Johannes Brinkhues drei Jahre lang einmal in der Woche eine Sprechstunde im Cloppenburger Forum St. Andreas angeboten.

Mit dieser Hilfe waren die Arbeiter oft erfolgreich gegen Ungerechtigkeiten wie ausbleibende Lohnzahlungen oder falsche Lohnabrechnungen vorgegangen. Brinkhues hatte zahlreiche Arbeiter auch vor Gericht vertreten. Ende 2016 musste er das Angebot aber einstellen. Grund für das Aus war die große Nachfrage, die ehrenamtlich nicht mehr leistbar gewesen sei. Träger des künftigen Beratungsangebots ist das Caritas-Sozialwerk St. Elisabeth mit Sitz in Lohne.

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