Kirchenvisionen im Bistum Münster (5) – aus Bocholt

Jutta Rademacher fordert eine Kirche, die lebensnah ist

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Wohin geht die Kirche? Fragen, die sich viele Christen zurzeit stellen. Menschen aus dem Bistum Münster geben ihre persönliche Antwort. Heute Jutta Rademacher, die sich in der Pfarrei Liebfrauen in Bocholt engagiert.

Meine Vision von Kirche ist eine christliche Gemeinschaft, die leidenschaftlich und glaubwürdig die froh machende Botschaft von der Menschenfreundlichkeit Gottes lebt und in die Gesellschaft trägt, und die sich in ihrem Entscheiden und Handeln an Jesus Christus orientiert. Eine Gemeinschaft, in der Christen auf vielfältige Weise zusammenkommen, um ihren Glauben ideenreich und kreativ zu teilen und zu feiern.

Es ist eine inklusive Kirche, in der Vielfalt gelebt wird, in der jede und jeder akzeptiert und gleich willkommen ist – mit seiner eigenen Lebensgeschichte – gleich welchen Alters, welchen Geschlechts und welcher sexuellen Orientierung. Eine sensible Kirche, die offen ist für das, was die Menschen bewegt; die deren persönliche, gesellschaftliche, politische und kulturelle Lebenssituation wahrnimmt und darauf reagiert.

Teilhabe auf allen Ebenen

Es ist eine partizipative Kirche, in der Teilhabe auf allen Ebenen gleichermaßen möglich ist, in der alle Zugang zu Weiheämtern haben, in der Hauptamtliche und Engagierte gleichberechtigt das Leben der christlichen Gemeinschaft gestalten. Es ist eine ehrliche Kirche, die Spannungen aushält und Fehler eingesteht. Eine selbstkritische Kirche, die sich ihrer Schattenseiten bewusst ist, die weiß, dass sie in ihrer Geschichte Menschen großes Leid zugefügt hat. Damit hat sie Menschen verstört, verletzt und vertrieben. Aus diesem Wissen heraus zieht sie entschlossen Konsequenzen.

Meine Hoffnung ist eine Kirche, die sich als christliche Gemeinschaft neu aufgestellt hat, die einladend, inspirierend, lebensnah und froh machend ist und an Strahlkraft gewonnen hat. Eine Gemeinschaft, die von Gottes Geistkraft geleitet mutig Aufbruch wagt.

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