Rücksicht auf die Gesundheit nach seiner Bronchitis

Kaltes Wetter: Papst sagt Teilnahme am Kreuzweg ab

  • Papst Franziskus wird entgegen vorheriger Ankündigungen nicht am Kreuzweg vor dem Kolosseum teilnehmen.
  • Die Absage kam kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen – das Wetter in Rom ist zu kalt.
  • Franziskus wird die Prozessionen von seiner heimischen Wohnung aus begleiten.

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Im Vatikan gibt es das geflügelte Wort, Papst Franziskus sei der einzige Arzt, dem er selbst gehorche. Nun aber hat er überraschend ärztliche Warnungen befolgt und die Teilnahme am Kreuzweg am Kolosseum in Rom abgesagt.

Die Diskussionen im Vatikan um die Gesundheit von Papst Franziskus zeigen Wirkung. Entgegen seinem ursprünglichen Wunsch hat der Papst kurzfristig darauf verzichtet, an einem der populärsten Gottesdienste der Karwoche persönlich teilzunehmen. Das vatikanische Presseamt teilte am Freitagnachmittag mit, der Papst werde "wegen der intensiven Kälte dieser Tage" beim Karfreitags-Kreuzweg nicht am Kolosseum anwesend sein. Vielmehr werde er die Prozession von seiner Wohnung im Vatikan aus begleiten.

Vorsicht nach Krankenhausaufenthalt

Mit dieser Ankündigung hat sich im Vatikan offenbar das "Team Vorsicht" durchgesetzt. Medizinische Ratgeber in seinem Umfeld hatten den Papst seit seiner Entlassung aus der Gemelli-Klinik am zurückliegenden Samstag eindringlich gewarnt: Eben erst von einer Bronchitis genesen würde er seine Gesundheit aufs Spiel setzen, wenn er bei einstelligen Temperaturen und kaltem Wind der stundenlangen Zeremonie am Kolosseum im Freien sitzend beiwohnen würde.

Der Sinneswandel kam überraschend. "Auf Anordnung des Heiligen Vaters", so die ungewöhnliche Mitteilung, hatte noch am Montag der Zeremonienmeister des Papstes, Diego Ravelli, bekanntgegeben, der Papst wolle alle Feiern der Kar- und Ostertage persönlich leiten. Hintergrund der Entscheidung von Franziskus war offenbar der Wunsch, kein Zeichen der Schwäche zu zeigen. Noch am Gründonnerstag führte er im römischen Jugendgefängnis "Casal de Marmo" die anstrengende Zeremonie der Fußwaschung an zwölf jungen Strafgefangenen selber durch, den Gottesdienst am Altar musste er jedoch seinem Zeremonienmeister überlassen.

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