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Papst Franziskus hatte jüngst auch alle Kardinäle zum Sparen aufgerufen. Nun macht der Vatikan offenbar Ernst: Eine Zeitung zitiert einen Brief, wonach Kardinäle in Vatikan-Behörden zwei Zulagen verlieren sollen.
In Vatikanbehörden beschäftigte Kardinäle sollen künftig weniger Gehalt bekommen. Das berichtet die Tageszeitung "Il Messaggero" unter Berufung auf einen internen Brief des vatikanischen Wirtschaftssekretariats.
Demnach betreffen die Kürzungen den "Sekretariatsbonus" und die sogenannte Bürozulage. Weitere Sparmaßnahmen würden geprüft. In dieser Phase der Wirtschaftsreform sei "ein Zeichen der konkreten Demonstration des Geistes des Dienens und der Wesentlichkeit" nötig, zitiert die Zeitung aus dem Schreiben, das der zuständige Präfekt Maximino Caballero unterzeichnete.
Aufruf des Papstes an die Kardinäle
Kürzlich hatte sich Papst Franziskus mit einem dramatischen Spar-Appell ans Kardinalskollegium gewandt. Man habe erkannt, "dass die wirtschaftlichen Ressourcen zur Erfüllung des Auftrags begrenzt sind, und dass man streng und seriös mit ihnen umgehen muss, damit die Mühen derer, die zum Vermögen des Heiligen Stuhls beigetragen haben, nicht vergeudet werden". Es seien Bemühungen aller erforderlich, damit ein Null-Defizit nicht nur ein theoretisches Ideal, sondern ein tatsächlich realisierbares Ziel werde.
Um eine Kostenreduktion zu erreichen, forderte der Papst die Kardinäle auf, mit gutem Beispiel voranzugehen. Sie sollten sich auf das Wesentliche beschränken, Überflüssiges vermeiden und klare Prioritäten setzen. Abteilungen, die einen Überschuss verzeichnen, müssten dazu beitragen, das allgemeine Defizit des Heiligen Stuhls auszugleichen.
Nicht die erste Kürzung im Vatikan
Seit geraumer Zeit strebt Franziskus mehr Transparenz und Wirtschaftlichkeit im Vatikan an. Von Sparmaßnahmen sind auch seine Behördenmitarbeiter inklusive der Kardinäle betroffen. 2023 strich er hohen Kurienmitarbeitern Wohnprivilegien: Bei neuen Verträgen oder Verlängerungen sollen sie nun eine "marktübliche" Miete zahlen, Mietzuschüsse gibt es nicht mehr.