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Becciu wurde 2023 vom Vatikangericht zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, legte aber Berufung ein. Unklar war, ob er noch Kardinalsrechte hatte.
Der italienische Kardinal Angelo Becciu (76) verzichtet offiziell auf die Teilnahme am Konklave zur Wahl eines neuen Papstes. Am Dienstag veröffentlichte er eine entsprechende Erklärung. Der kurze Text wurde unter anderem über das Portal Vatican News verbreitet.
Darin heißt es: „Ich habe entschieden, dem Wunsch von Papst Franziskus zu folgen, bleibe aber von meiner Unschuld überzeugt.“ Weiter erklärt Becciu, es sei ihm beim Verzicht um das „Wohl der Kirche“ und die „Ungestörtheit des Konklaves“ gegangen.
Zum Rückzug überredet
Laut Bericht der Tageszeitung „Il Messaggero“ hatten zuvor Kardinaldekan Giovanni Battista Re und der designierte Leiter des Konklaves, Kardinal Pietro Parolin, Becciu zum Rückzug überredet. Als Vertreter des Kardinalstaatssekretärs war Becciu von 2011 bis 2020 die Nummer drei im Vatikan.
Wegen seiner Verwicklung in eine verlustreiche Immobilieninvestition in London wurde Becciu 2023 vom Vatikangericht zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, legte jedoch Berufung ein. Franziskus hatte ihm bereits 2020 wegen dieser Angelegenheit die Kardinalsrechte entzogen. Allerdings waren die rechtliche Grundlage und die Tragweite dieser Strafe im Unklaren geblieben.