Erster katholischer Preisträger

Kardinal Karl Lehmann erhält evangelische Luther-Medaille

Die Evangelische Kirche in Deutschland vergibt jährlich die Martin-Luther-Medaille. Nun geht sie erstmals an einen Katholiken – an den Mainzer Kardinal Karl Lehmann.

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Der frühere langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, erhält am Montag (31.10.2016) die Martin-Luther-Medaille der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Damit sollen seine „einzigartigen Verdienste um die Ökumene in Deutschland“ gewürdigt werden, hieß es. Die Verleihung findet mit dem Eröffnungsgottesdienst zum Reformationsgedenken in der Berliner Marienkirche statt.

Lehmann ist der erste katholische Träger des evangelischen Preises, der seit 2008 jährlich verliehen wird. Zu den bisher Geehrten gehören Altbundespräsident Horst Köhler und seine Ehefrau Eva Luise sowie der polnische Politiker und ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek.

Lehmann habe sich seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil „auf vielfältige Weise für die Verständigung und Annäherung der beiden Kirchen“ eingesetzt, sagte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Heinrich Bedford-Strohm. Damit habe der Kardinal ein „weltweit beachtetes Zeichen für die Verständigung der beiden großen Konfessionen“ gesetzt. Das gelte „in besonderer Weise auch mit Blick auf das Reformationsjubiläum“. In zahlreichen Äußerungen habe der Kardinal seiner Hoffnung Ausdruck gegeben, dass sich dabei „neue Türen auftun“ können.

Lehmann war von 1983 bis 2016 Bischof von Mainz und von 1987 bis 2008 war Vorsitzender der Bischofskonferenz. 2001 wurde er zum Kardinal erhoben.

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