ERZBISTUM KÖLN

Fake-Unterschriften bei Petition gegen Woelki? Das sagt die Plattform

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Welche Aussagekraft hat die Petition, die die Absetzung des Erzbischofs fordert? Worüber es Streit gibt – und worüber nicht.

Von jjo, KNA

 

Eine an Papst Leo XIV. gerichtete Petition, den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki abzusetzen, hat inzwischen mehr als 60.000 Unterzeichnende gefunden. Derweil weist die Petitions-Plattform change.org Vorwürfe zurück, die Unterschriften seien nicht verifiziert.

Die Leiterin von change.org, Philippa Zorn, erklärt, alle Unterschriften auf der Plattform durchliefen eine technische Verifizierung, alle Teilnehmenden müssten eine gültige E-Mail-Adresse angeben und diese bestätigen: „Zusätzlich setzen wir verschiedene automatisierte Sicherheitssysteme sowie manuelle Prüfprozesse ein, um Mehrfachunterzeichnungen, Bot-Aktivitäten oder andere Formen von Missbrauch zu erkennen und zu verhindern. Unterschriften, die gegen unsere Richtlinien verstoßen, werden entfernt.“

Woelki beim Papst angezeigt

Die Petition steht neben einer kirchenrechtlichen Anzeige gegen Woelki beim Papst. Hintergrund sind staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen den Erzbischof, die gegen Zahlung einer Geldauflage von 26.000 Euro eingestellt wurden.

In Diskussionen in Sozialen Netzwerken wird die Zahlengrundlage der Petition angezweifelt. Zudem gibt es Meinungen, Unterzeichnungen von Menschen außerhalb des Erzbistums Köln und von Nicht-Katholiken hätten geringe oder keine Aussagekraft.

Rechtliche und kirchenrechtliche Gründe

Zu rechtlichen und kirchenrechtlichen Argumenten der Anzeige und Petition äußern sich die Kritiker kaum. Die Staatsanwaltschaft Köln hatte erklärt, Woelkis Aussagen unter Eid seien in einem Fall „objektiv unzutreffend“ und in einem zweiten Fall „objektiv unwahr“. Warum das gerade für einen Bischof kirchenrechtlich relevant ist, erläutert der Initiator der Anzeige, der Kirchenrechtler und Priester Wolfgang F. Rothe, im Kirche+Leben-Interview.

 

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