Themenwoche „Faszination Pfadfinden“ (3) – Pfadfinderin im Porträt

Katharina Weppelmann: Pfadfinden ist viel mehr als die Gruppenstunde

  • Katharina Weppelmann aus Ottmarsbocholt ist seit vielen Jahren Pfadfinderin.
  • Die 40-Jährige hat sich als Pfadfinderin große und kleine Ziele gesetzt.
  • Sie ist überzeugt, dass junge Menschen von der Gemeinschaft profitieren.

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Katharina Weppelmann ist eine begeisterte Pfadfinderin. Die 40-Jährige ist in Ottmarsbocholt (Kreis Coesfeld) Stammesleiterin der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG), einer der drei katholischen Pfadfinderverbände. Wann sie das Pfadfinden für sich entdeckt hat, kann die Religionslehrerin nicht mehr so genau sagen. Es müsste ungefähr 1991 gewesen sein. Erinnern kann sie sich noch, dass einige ihrer Freunde immer zu den Treffen der Pfadfinder gegangen sind. Als sie dann eine Freundin zu einem Treffen mitnimmt, lässt sie sich schnell von der Pfadfinderidee mitreißen.

Ihre Ortsgruppe hat heute, mehr als 30 Jahre später, gut 50 Mitglieder. Mit etwa 15 Teilnehmerinnen unternimmt sie regelmäßig Abenteuer. Neben dem Pfadfinderalltag setzt sich Weppelmann auch immer wieder ambitionierte Ziele. So träumte sie lange Zeit davon, eine Pfadfindergruppe ins Ausland zu begleiten. Ganz konkret hatte sie ein Pfadfindertreffen in Amerika im Kopf.

Große Ziele und schon viel erreicht

Im Jahr 2006 verwirklichte sie ihren ersten Traum und begleitete eine Gruppe Pfadfinder ins Ausland. Es sollte noch zehn weitere Jahre dauern, bis sich der Traum mit der Reise nach Amerika erfüllte: 2016 wurde er dann endlich wahr. Mit mehreren Pfadfindern flog sie zu einer internationalen Begegnung in die Vereinigten Staaten.

Neben größeren Auslandsreisen setzt sie sich auch kleinere Ziele: So schwebt ihr ein „Hängematten-Hike“ als ein weiteres Projekt vor. Hikes sind mehrtägige Wanderungen oder Fahrradtouren, bei der nachts nicht im Hotel oder in der Ferienwohnung geschlafen wird, sondern mit Hängematte in der Natur.

Junge Pfadfinder lernen fürs Leben

Aus den vom Bund Deutscher Katholischer Jugend veranstalteten 72-Stunden-Aktionen, über die Weppelmann mit Freude spricht, sind eigene Ottmarsbocholter 48-Stunden-Aktionen geworden. Gerade bei diesen Aktionen merkt sie, dass junge Menschen auf eigene Ideen kommen, mitgestalten und sich für die Gemeinschaft einsetzen.

Besonderer Antrieb bei allen Aktivitäten ist außerdem die Erkenntnis, dass die jungen Menschen lernen, wie echtes Teamwork funktioniert, dabei die Natur kennenlernen und zu achten wissen. Aus ihrem Alltag als Religionslehrerin weiß sie, wie schwierig es ist, jungen Menschen religiöse Themen zugänglich zu machen. Mit ihrem Wirken bei den Pfadfinderinnen hofft sie, einen Beitrag leisten zu können.

Fester Bestandteil im Dorfleben

Katharina Weppelmann hat das Gefühl, mit ihrem Stamm in ihrem Ort etwas bewirken zu können. Beispielsweise bei Pfarr- oder Dorffesten. Während der Lockdowns gestaltete sie Corona-konform mit ihrer Gruppe ein großes Banner mit bunten Handabdrücken. Das Banner wurde an der heimischen Pfarrkirche aufgehangen und löste zahlreiche Reaktionen aus, wie sie berichtet. Genau ein solches Gemeinschaftsgefühl ist es, was Weppelmann an der Pfadfinderbewegung fasziniert.

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