Toten-Gedenken und Botschaften zum Feiertag

Katholiken feiern Allerheiligen auf der ganzen Welt

Katholische Christen in aller Welt haben am Freitag Allerheiligen gefeiert. Papst Franziskus rief alle Menschen zu Solidarität und Nächstenliebe auf.

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Katholische Christen in aller Welt haben am Freitag Allerheiligen gefeiert. Papst Franziskus rief alle Menschen zu Solidarität und Nächstenliebe auf. Er grüßte zudem Teilnehmer eines Allerheiligenlaufs durch Rom. Dabei ging das Kirchenoberhaupt auch auf die Bedeutung von Allerseelen (2. November) und Allerheiligen ein: „Diese beiden christlichen Feste erinnern uns an die Verbindung zwischen Erde - das sind wir - und Himmel, es gibt eine Verbindung zwischen uns und unseren Lieben, die zum anderen Leben übergegangen sind.“

Nach seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte der Papst: „Es ist wichtig, im Alltag Einsatz für Heiligkeit zu erbringen, in unseren Pflichten wie allen Umständen unseres Lebens, indem wir versuchen, immer mit Liebe und Nächstenliebe zu handeln.“ Allerseelen will Franziskus dieses Jahr mit einer Messe in den Priscilla-Katakomben in Rom begehen.

 

Erzbischof Schick: „Das Leben ist kein Ponyhof“

 

In Deutschland sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick: „Das Leben ist kein Wunschkonzert und auch kein Ponyhof.“ Allerheiligen und Allerseelen erinnerten daran, „dass wir auf dem Weg sind, der aber ein Ziel hat“. Jeder Mensch sei ein Heiliger, „weil Gott ihm das Leben mit vielen Gaben und Talenten geschenkt hat“. Zu Lebzeiten seien Menschen zugleich „Arme Seelen“, belastet von Grenzen und Unfähigkeiten, von Schuld und Sünde, von Versagen und Rückschlägen. Ihre Bestimmung sei, sich zu entfalten.

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sieht es als „lebenslangen Prozess“ an, heilig zu werden. „Heiligkeit heißt nicht, von vorneherein ein makelloses Leben geführt zu haben. Heiligkeit ist auch nicht die bloße Abwesenheit von Fehlern oder von Schuld.“ Die Menschen seien dazu berufen, in ihrem Leben die Heiligkeit Gottes widerzuspiegeln. „Manchmal gelingt es uns mehr, manchmal auch nicht. Dranbleiben ist das Entscheidende.“

 

Bischof Oster: „Heilig ist nicht abgehoben“

 

Jugendbischof Stefan Oster schrieb auf Facebook: „Heiligkeit ist kein abgehobenes Konzept, in dem nur geistliche Superathleten vorkommen.“ Es gehe darum, Gott in sich wirken zu lassen, um den besten Weg zu wählen. „Gott will die beste Version von uns selbst aus uns herauslieben.“ An Allerheiligen dächten Katholiken auch dankbar „an all die Menschen, die im Verborgenen, Alltäglichen ein Widerschein Gottes mit ihrem Leben waren“, so der Passauer Bischof.

In Manila besuchten wieder hunderttausende Menschen die Gräber ihrer Verstorben. Allerheiligen und Allerseelen haben auf den Philippinen Volksfestcharakter. Familien veranstalten an den Gräbern und den Mausoleen ihrer Verstorbenen Picknicks. Die katholische Kirche appellierte an die Gläubigen, an den Gräbern keine Partys zu feiern, sich auf den Friedhöfen nicht zu betrinken oder sich die Zeit mit Glücksspiel zu vertreiben.

 

Geschichte von Allerheiligen

 

In der westlichen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November gefeiert. Der am 2. November begangene Allerseelentag etablierte sich rund 200 Jahre danach. Ursprünglich war der 1. November kein Tag des Totengedächtnisses, sondern erinnerte an die Auferstehung und an die unbekannten Heiligen. Der eigentliche Totengedenktag ist Allerseelen.

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