Papier des Diözesankomitees

Katholiken im Bistum Münster: Staat soll mehr für Eheberatung tun

Der Staat soll nach Meinung der Katholiken im Bistum Münster mehr für gelingende Partnerschaften tun. Stabile Partnerschaften seien auch von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, erklärte das Diözesankomitee der Katholiken.

Anzeige

Der Staat soll nach Meinung der Katholiken im Bistum Münster mehr für gelingende Partnerschaften tun. Stabile Partnerschaften seien nicht allein Privatsache, sondern auch von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, heißt es in einem Positionspapier des Diözesankomitees der Katholiken, das am Montag öffentlich wurde. Die Laien fordern die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft auf, Rahmenbedingungen für die Beratung und Begleitung von Paaren zu schaffen.

Mit maximal 20 Prozent beteilige sich der Staat an der Paar- und Eheberatung, so das Diözesankomitee: „Da ist noch viel Luft nach oben.“ Die Stabilität einer Paarbeziehung hänge unmittelbar mit der Stabilität von Familien zusammen. Trennungen und Scheidungen seien Risikofaktoren „für die psychische und physische Gesundheit“ und für die Leistungsfähigkeit im Beruf, sagte Markus Wonka vom Familienausschuss des Komitees. Er wies auch auf Armutsrisiken nach Trennungen hin.

 

Kirche soll alle Paare in den Blick nehmen

 

Von der katholischen Kirche wünscht sich das Diözesankomitee, dass sie alle Paare in den Blick nimmt – nicht nur Eheleute. Es verweist darauf, dass viele Menschen unverheiratet zusammen lebten, vielleicht gar nicht heiraten wollen oder nach der Ehe in einer neuen Partnerschaft lebten.

Das Diözesankomitee der Katholiken ist der Zusammenschluss der organisierten Laien im Bistum Münster. Ihm gehören Vertreter aus diözesanen Verbänden, den Räten der Kreis- und Landeskomitees der Katholiken sowie weitere katholische Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft an.

Im Umgang mit Menschen nach einer gescheiterten Beziehung greife „eine rein moralisierende oder rechtliche Perspektive zu kurz“, betont das Diözesankomitee. Experte Wonka sagte, nicht alle Fälle dürften über einen Kamm geschoren und „schlimmstenfalls als schwere Sünder qualifiziert“ werden. Betroffene sollten dabei begleitet werden, sich „ihrem Gelingen und ihrem Versagen zu stellen“.

Anzeige