Nach Schweizer Vorbild

Katholiken-Komitee will anderen Umgang mit Kirchensteuern

Eine finanzielle Stärkung der örtlichen und der bundesweiten Ebene zulasten der Bistümer will der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, beim Umgang mit den Kirchensteuern. Ein Vorbild sieht er in der Schweiz.

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Eine finanzielle Stärkung der örtlichen und der bundesweiten Ebene zulasten der Bistümer will der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, beim Umgang mit den Kirchensteuern. In der katholischen Kirche in Deutschland komme oft nur die Hälfte der Mitgliedsbeiträge in den Pfarreien an, in der Schweiz seien es 85 Prozent, schreibt Sternberg in einem am Montag in Freiburg veröffentlichten Beitrag für die „Herder Korrespondenz“.

In der Schweiz gingen 13 Prozent an die kantonale Ebene und je ein Prozent ans Bistum und die nationale Ebene. Diese Verteilung sei „sehr zu begrüßen“, weil das kirchliche Leben in erster Linie auf lokaler Ebene stattfinde, so Sternberg. Die Gefahr dieses Systems sei ein „Kirchengemeinden-Egoismus“.

Laien als Finanzprüfer?

Der ZdK-Präsident bemängelt, dass es in Deutschland die Entwicklung gebe, überdiözesane Aufgaben zu reduzieren und stattdessen das Bistum zu stärken. Die Gemeinschaft der Diözesen führe einen Sparprozess, „der sehenden Auges das Risiko eingeht, die Präsenz der Kirche in Deutschland insgesamt zu mindern“. Das Erscheinungsbild der Kirche werde aber über gesamtdeutsche Aktivitäten bestimmt. Aus Sternbergs Sicht ist „die Zeit überreif für eine breite Debatte über dieses Thema“.

Grundsätzlich spricht sich Sternberg dafür aus, die Vermögensentstehung und -verwendung in der katholischen Kirche „nachvollziehbar aufzuschlüsseln, womöglich zusammenzulegen und öffentlich zu machen“. An der Prüfung könnten auch durch Wahl legitimierte Laien teilnehmen. Notwendig sei eine „größere Selbstverständlichkeit für eine Kultur der Kontrolle“.

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