Sternberg: Kann mir nicht vorstellen, dass Papst demokratische Entscheidungen verhindern will

Katholikenkomitee nimmt Papst-Äußerung zu Demokratie gelassen

  • Die jüngsten Äußerungen von Papst Franziskus zu demokratischen Strukturen in der Kirche nimmt das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) mit Gelassenheit.
  • Als verfehlt hatte Franziskus Initiativen bezeichnet, die die Kirche wie eine Partei mit demokratischen Verfahren oder einem „synodalen Weg“ organisieren wollten.
  • Einige Beobachter sahen darin eine Kritik an dem vom ZdK und den deutschen Bischöfen angestoßenen „Synodalen Weg“, obgleich der Papst diesen nicht ausdrücklich genannt hatte.

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Die jüngsten Äußerungen von Papst Franziskus zu demokratischen Strukturen in der Kirche nimmt das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) mit Gelassenheit. Franziskus fordere immer wieder auf, „mutig nach Lösungen für den Weg der Kirche heute und die Verkündigung des Glaubens zu suchen“, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Papst weise zugleich auf die „spirituelle Dimension“ dieser Suche hin.

In seiner wöchentlichen Videoansprache hatte Franziskus am Mittwoch betont: „Es ist Gott, der die Kirche macht, nicht der Lärm um Werke.“ Als verfehlt bezeichnete er Initiativen, die, wenngleich in gutem Willen, die Kirche wie eine Partei mit demokratischen Verfahren oder einem „synodalen Weg“ organisieren wollten. Ohne den Bezug zum Heiligen Geist, das Gebet die Eucharistie und die „Liebe in Gemeinschaft“ bleibe Kirche lediglich „ein schöner humanitärer, wohltätiger Verein“.

 

War die Kritik an Deutschland gerichtet?

 

Einige Beobachter sahen darin eine Kritik an dem vom ZdK und den deutschen Bischöfen angestoßenen „Synodalen Weg“. Allerdings erwähnte der Papst den Dialog zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland nicht ausdrücklich.

Der Synodale Weg versuche, „die Suche nach neuen Lösungen mit demokratischen Entscheidungen mit Spiritualität, mit Gebet und Gottesdiensten zu verbinden“, erläuterte Sternberg. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Papst Franziskus mit Hinweis auf die spirituelle Dimension von Kirche demokratische Entscheidungen über Strukturen und Organisationsformen verhindern will.“

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