Zentralkomitee-Vollversammlung benennt Mitglieder für Synodalen Ausschuss

Katholikentag 2026 findet in Würzburg statt

  • Der Katholikentag 2026 soll in Würzburg stattfinden. Das beschloss die Vollversammlung des Zentralkomitees der Katholiken.
  • Die Laienvertretung forderte zudem mehr Schutz vor sexuellem Missbrauch durch Staat und Kirche.
  • Überdies wurden 27 Delegierte für einen Synodalen Ausschuss gewählt, darunter vier aus dem Bistum Münster.

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Der 104. deutsche Katholikentag findet 2026 in Würzburg statt. Bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Samstag in Berlin sprachen der Würzburger Diözesanbischof Franz Jung und der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken, Michael Wolf, eine entsprechende Einladung aus. Die 230 Delegierten des Laien-Dachverbands, der solche Christentreffen ausrichtet, nahm die Einladung mit großer Mehrheit an. Nach Angaben des ZdK liegt das Einverständnis der Stadt Würzburg und der bayerischen Staatsregierung bereits vor.

Zuvor findet ein Katholikentag 2024 in Erfurt statt. Bei solchen mehrtägigen Veranstaltungen mit zehntausenden Teilnehmenden stehen Gottesdienste, Podien zu politischen und gesellschaftlichen Fragen sowie kulturelle Angebote auf dem Programm. Katholikentage gibt es in Deutschland seit 1848.

Mehr Schutz vor Missbrauch

Überdies fordert das ZdK mehr staatlichen und kirchlichen Schutz vor Missbrauch sowie die Anerkennung sexueller Vielfalt. Der Staat solle das Recht auf individuelle Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt gesetzlich verankern und die Aufarbeitung in Institutionen intensiver begleiten, heißt es in einem Beschlus.

Die Kirche müsse sexuellen Missbrauch auch an Erwachsenen in den Auftrag ihrer Aufarbeitungskommissionen aufnehmen. Ebenso wie in psychotherapeutischen Beziehungen müssten auch sexuelle Handlungen in Seelsorgeverhältnissen unter Strafe gestellt werden.

Anerkennung für geschlechtliche Vielfalt

Mit großer Mehrheit verlangen die 230 Delegierten, die Vielfalt geschlechtlicher Identitäten und sexueller Orientierungen in Staat und Kirche anzuerkennen. Sie rufen die deutschen Bischöfe auf, ihre im November beschlossene Reform des kirchlichen Arbeitsrechts schnellstmöglich in Kraft zu setzen und sich dafür zu engagieren, die katholische Sexualmoral den Erkenntnissen der Humanwissenschaften anzupassen.

Auch der Staat müsse Diskriminierungen "hinsichtlich des Geschlechtes und der sexuellen Orientierung in Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltungspraxis in Deutschland aufheben".

27 Mitglied für Synodalen Ausschuss

Die Vollversammlung wählte zudem 27 Personen, die das ZdK in einen Synodalen Ausschuss entsendet. Dieser Ausschuss soll einen Synodalen Rat für die katholische Kirche in Deutschland vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien nach dem Ende des Synodalen Wegs dauerhaft miteinander arbeiten.

Neben Stetter-Karp gehören dem Ausschuss die Theologieprofessorinnen Julia Knop und Dorothea Sattler, der Bundeswehrgeneral Ansgar Rieks sowie Stetter-Karps Stellvertreter Thomas Söding an. Neben Söding und Sattler kommen Stephan Buttgereit und Diözesankomitee-Vorsitzender Ulrich Vollmer als Mitglieder des Synodalen Ausschusses aus dem Bistum Münster.

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