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Mehr als 83.000 Euro haben die Besucher des Deutschen Katholikentags im Mai in Münster für zwei Projekte gespendet, die Opfer des Krieges in Syrien unterstützen. Das Geld wurde bei den 165 Gottesdiensten des Treffens in der Kollekte gesammelt.
Mehr als 83.000 Euro haben die Besucher des Deutschen Katholikentags im Mai in Münster für zwei Projekte gespendet, die Opfer des Krieges in Syrien unterstützen. Das Geld wurde bei den 165 Gottesdiensten des Treffens in der Kollekte gesammelt, teilten die Katholikentags-Veranstalter vor Journalisten in Münster mit.
Unterstützt werden zwei Empfänger zu gleichen Teilen: ein Projekt des Diözesan-Caritasverbands Münster in Kooperation mit der Caritas Libanon und das Hilfswerk des Franziskaner-Ordens. Die Spendensumme aus Münster gilt als eine der höchsten der jüngeren Geschichte der Katholikentage. Beim Treffen 2016 in Leipzig waren laut Veranstalter mehr als 60.000 Euro zusammengekommen, 2014 in Regensburg 50.000 Euro.
Das Projekt der Caritas
Die Caritas bietet im Libanon eine Nachmittagsbetreuung für Schüler an. „Damit unterstützen wir den Schulbesuch von Kindern, die aus Syrien flüchten mussten“, sagte Harald Westbeld vom Diözesan-Caritasverband. Birgit Winterhalter vom deutschen Hilfswerk „Caritas international“ ergänzte: „Ohne unsere Betreuung könnten die Kinder kaum ihre Hausaufgaben machen – schließlich leben sie im Libanon in provisorischen Lagern.“
Die Hilfe der Caritas gelte christlichen und muslimischen Kindern. Westbeld betonte zudem: „Die Nachmittagsbetreuung steht auch libanesischen Schülern offen, damit es nicht zu Ressentiments gegenüber den Flüchtlingen aus Syrien kommt.“ In den Libanon mit etwa 4,2 Millionen Einwohnern sind rund 1,5 Millionen Syrer geflohen.
Das Projekt der Franziskaner
Die Missionszentrale der Franziskaner (MZF) ist das Hilfswerk der Franziskaner und verwandter Orden wie der Kapuziner und Minoriten aus acht Ländern. Das Spendengeld des Katholikentags fließt in die Stadt Aleppo, in der seit Ende 2016 Waffenstillstand herrscht.
Rund 35.000 Euro sollen helfen, zerstörte Wohnungen von 14 Familien wieder aufzubauen. „Für eine komplette Wohnung sind lediglich zwischen 1.500 und 4.000 Euro nötig“, sagte der MZF-Experte Wolfgang Spohn Haniel. Weitere 8.000 Euro sollen Pakete mit Grundnahrungsmitteln finanzieren. „Die Pakete mit einem Wert von 42 Euro decken den monatlichen Bedarf einer Familie etwa zu zwei Dritteln ab.“ Den Rest könnten die Betroffenen bereits wieder selbst erwirtschaften.
MZF-Präsident Bruder Matthias Maier verlas einen Brief des Pfarrers von St. Franziskus Aleppo, Ibrahim Alsabagh. Er dankt den Spendern beim Katholikentag für eine „wertvolle Geste der Solidarität“, die dazu beitrage, die Hoffnung in der Stadt zu stärken.