Veranstalter und Bischöfe zeigen sich „höchst zufrieden“

Katholikentags-Bilanz: Bestnoten für größtes Treffen seit 1990

Eine positive Bilanz des 101. Katholikentags in Münster ziehen Katholikentags-Chef Thomas Sternberg, der gastgebende Bischof Felix Genn und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.

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Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hat den Katholikentag in Münster als großen Erfolg gewertet: „Der Katholikentag hat das junge und frische Gesicht der Kirche gezeigt“, sagte Sternberg am Samstag in einer Pressekonferenz. Das von mehr als 75.000 Menschen besuchte Glaubensfest geht am Sonntag mit einem Festgottesdienst zu Ende.

Das Leitwort „Suche Frieden“ habe einen Nerv getroffen, sagte Sternberg. „Die Sehnsucht nach Frieden angesichts von Konflikten und Kriegen in der Welt hat die Menschen bewegt.“ Der große Zuspruch in den Veranstaltungen, bei den Podien und bei den Gottesdiensten und den vielen kulturellen Angeboten habe gezeigt, wie wichtig Begegnung, Austausch, aber auch kritische Auseinandersetzungen seien, sagte Sternberg.

 

Sternberg: Kontrapunkt zu Negativ-Schlagzeilen

 

„Die katholische Kirche hat in den vergangenen Monaten wahrlich nicht mit positiven Schlagzeilen geglänzt. Der Katholikentag hat hier einen Kontrapunkt gesetzt.“ Das Glaubensfest habe das aufgeweckte Gesicht der Kirche gezeigt „jenseits von Finanzskandalen und Missbrauchsfällen“.

Ausdrücklich lobte Sternberg die Stadt Münster als guten Gastgeber und die vielen ehrenamtlichen Helfer und mitwirkenden Hauptamtlichen: „Sie alle haben eine tolle Arbeit gemacht.“

 

Bischof Genn: Botschaften dürfen kein Strohfeuer bleiben

 

Mit dem Verlauf des Katholikentags „höchst zufrieden“ zeigte sich Bischof Felix Genn. „Es ist alles friedlich geblieben, die Menschen fühlen sich in Münster ausgesprochen wohl, sie wurden herzlich willkommen geheißen, ihnen wird von Ehren- und Hauptamtlichen geholfen, wann immer es notwendig ist und die Sonne hat geschienen: fast immer“, sagte der Bischof.

Die Botschaften, die auch Katholikentag ausgingen, „dürften keine Strohfeuer bleiben, sondern müssen eine nachhaltige Wirkung erfahren“, wünschte sich Genn. Es lohne sich, „hart dafür zu arbeiten, dass der Friede das letzte Wort haben wird“. Der Bischof bekräftigte seine Haltung, dass die Gesellschaft ein gutes Miteinander brauche: „Wir dürfen und werden es nicht zulassen, dass Terror, Gewalt, Fremdenhass, Antisemitismus und rechte Hetze unsere Welt und Gesellschaft zerstören.“

 

Marx: Neuer Schub für die Ökumene

 

Auch Bischof Genn nutzte bei der Pressekonferenz die Gelegenheit, sich bei allen Mitwirkenden zu bedanken: „Es macht mich stolz, Bischof eines Bistums mit solch großartigen Menschen zu sein, die einfach für andere da sind.“ In diesen Dank schloss der Bischof besonders die Verantwortlichen der Stadt Münster, die Einsatzkräfte von Polizei, Rettungs- und Sanitätsdiensten mit ein.

Voll des Lobes über die Atmosphäre des Katholikentages mit seinen Begegnungen und den inhaltlichen Arbeiten ist der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx: „Die Ökumene hat einen neuen Schub bekommen. Der Dialog zwischen den Konfession und Religionen, aber auch die gesellschaftlichen Debatten haben gezeigt, wie wertvoll die Kirchentage sind.“ Begeistert zeigt sich Marx über die vielen Teilnehmer. „Es war der beste Besuch eines Katholikentages nach 1990.“ Das Zentralkomitee der Katholiken leiste eine „hervorragende Arbeit“.

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